Schon in meinem letzten Blogbeitrag (Link) klang das Thema Heilpraktiker an. Obwohl dieses Thema nicht direkt in meinen Blog passt, möchte ich es hier doch eingehender beleuchten. Es ist unverständlich, warum in Deutschland Personen aufgrund nur rudimentärer medizinischer Kenntnisse gestattet wird, berufs- oder gewerbsmäßig die Heilkunde auszuüben (Edit: „berufs- oder gewerbsmäßig“ (= Gesetzestext) korrigiert, war vorher missverständlich. Danke für den Hinweis. 30.06.2019)
In Kürze
Im deutschen Gesundheitswesen ist festgeschrieben, welche hohen Anforderungen jemand erfüllen muss, um als Arzt selbstständig die Heilkunde ausführen zu dürfen (Link), was aber noch nicht für das Eröffnen einer eigenen Praxis ausreicht, wofür noch eine langjährige Facharztausbildung erforderlich ist. Das System lässt es aber zu, dass Personen bei erheblich geringerer Qualifikation mit behördlicher Genehmigung unter gewissen Einschränkungen das Gleiche tun, nämlich Diagnosen erstellen, Therapien festlegen und durchführen.
Für diese Heilpraktiker gibt es keinen festgelegten Ausbildungsinhalt, eine Ausbildung, wenn denn eine an einer Heilpraktikerschule absolviert wird, orientiert sich stark auf das Bestehen der Prüfung vor dem Amtsarzt. Diese konzentriert sich alleine darauf, dass der Proband hinreichende Kenntnisse in Anatomie, Physiologie und Pathologie hat. Die Kenntnisse über Therapieverfahren der konventionellen Medizin und zur Pharmakologie kommen in der Prüfung nicht vor, in der Ausbildung in der Folge auch nicht. Die weiteren Bildungsangebote für Heilpraktiker scheinen sich auf die Alternativ- und Komplementärmedizin zu beschränken. Die Folge ist, dass bei zugelassenen Heilpraktikern nicht zwangsläufig davon auszugehen ist, dass sie über Kenntnisse der konventionellen Heilkunde verfügen.
Kann ein Heilpraktiker unter diesen Umständen ein kompetenter Heilkundiger sein, wenn ihm die Therapieverfahren der konventionellen Medizin in der Ausbildung weitgehend unbekannt geblieben sind, ebenso die Pharmakologie? Kann er dann einen Patienten kompetent beraten? Muss er da nicht zwangsläufig die Wirksamkeit seiner ihm zur Verfügung stehenden Verfahren überbewerten? Folglich in diesen dann einseitig die einzig vorteilhaften Behandlungsmöglichkeiten sehen und diesen Standpunkt folglich auch vehement vertreten?
Da es aber derzeit offensichtlich einen Markt für Heilpraktiker und ihre Angebote gibt, erscheint es dringend erforderlich, das Heilpraktikerwesen zu reformieren und einige der Qualitätsstandards aus anderen Heilberufen oder Gesundheitsfachberufen sinngemäß zu übernehmen, insbesondere bezüglich der Kenntnis der Alternativen zu alternativ- und komplementärmedizinischen Verfahren.
In Länge
Vorbemerkung
Dieser auch für meine Verhältnisse etwas lang geratene Artikel beschäftigt sich mit den Strukturen, die dazu führen, dass Personen mit nur beschränkten medizinischen Kenntnissen ohne allzu große Einschränkungen ähnlich wie Ärzte Patienten, also Menschen, die an mehr oder weniger heftigen Beschwerden leiden, mit einer behördlichen Genehmigung behandeln dürfen. Darunter auch Beschwerden, die vielleicht mit Risiken für das Leben oder für bleibende Schäden behaftet sind, ohne von der Gesetzgebung explizit aus dem Tätigkeitsspektrum ausgenommen zu sein, dabei Verfahren anwenden zu dürfen, denen bei fehlerhaftem Einsatz auch ein beträchtliches Schädigungspotenzial innewohnt.
Es geht nicht darum, Heilpraktiker zu verunglimpfen und herabzuwürdigen. Ich gehe davon aus, dass die Meisten durchaus davon überzeugt sind, ihren Patienten etwas Gutes tun zu können und dieses tatsächlich auch zu leisten. Demzufolge sind sie nicht zwangsläufig Scharlatane und Betrüger, die dies in böser Absicht tun, eine Schädigung ihrer Patienten in Kauf nehmen, um einen persönlichen Vorteil zu erzielen.
Es sei auch nicht in Abrede gestellt, dass es einzelne Heilpraktiker geben mag, die aus welchen Quellen auch immer über ein beträchtliches medizinisches Fachwissen verfügen und dies tatsächlich zum Nutzen ihrer Patienten einsetzen. Auch dies mag gelegentlich der Fall sein.
Das Problem ist aber, ob die Kenntnisse und Fähigkeiten, über die ein Heilpraktiker nach den Vorgaben des Gesetzgebers mindestens verfügen muss, ihn tatsächlich dazu befähigen, die Behandlung von Patienten in dem ihm zulässigen Rahmen optimal wahrzunehmen. Ist ein Heilpraktiker wirklich qualifiziert dafür, seine Patienten über komplexe medizinische Themen wie beispielsweise das Impfen zu beraten? Ist in ausreichendem Maße dafür gesorgt, dass man sich auf gewisse Mindeststandards verlassen kann und auch der einzelne Heilpraktiker sich in seiner Tätigkeit seiner möglicherweise recht engen fachlichen Grenzen bewusst ist und sich daran orientiert?
Wie werden Heilpraktiker gesehen?
In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit sind Heilpraktiker Personen, die zwar keine Ärzte sind, aber wie Ärzte arbeiten, es jedenfalls könnten, wenn auch mit kleinen Einschränkungen. Auch sie haben eine amtliche Prüfung abgelegt und danach eine Berufszulassung erreicht. Man vertraut ihnen, denn sie gelten als Gutmenschen, die nicht nur die konventionelle Medizin anwenden und beurteilen dürfen, sondern sich sogar in hohem Umfang sanfter Verfahren aus der Natur bedienen. Wer, der sich nicht damit beschäftigt hat, kennt schon die wahre Natur und die Beweggründe für die Heilpraktikerprüfung? Und so stellt ein Heilpraktiker quasi die Light-Version eines Arztes dar und sein Wort und Urteil hat Gewicht.
Wie wir in der letzten Plasberg-Sendung (Link) feststellen konnten, treten einzelne Heilpraktiker durchaus auch mit einem gewissen Selbstbewusstsein auf und scheuen sich nicht, einen Dr. von Hirschhausen oder einen Dr. Hartmann, also promovierte Mediziner, als ‚Kollege‘ anzusprechen.
Wenn man sich genauer mit der Materie beschäftigt, dann keimt der Verdacht auf, dass seitens der Heilpraktiker sogar ein gewisses Gefühl der Überlegenheit vorherrscht. So schreiben die im Dachverband deutscher Heilpraktikerverbände zusammengefassten Vereinigungen übereinstimmend über die Aufgaben des Heilpraktikers:
‚[Der Heilpraktiker] verhindert in den ihm eigenen Bereichen gesundheitlicher Versorgung eine unserer demokratisch pluralistischen Gesellschaft unangemessene Monopolstellung der institutionalisierten Medizin und bildet praktisch eine Regulativfunktion, in dem durch sein Wirken nicht nur die Therapiefreiheit sinnvoll gewahrt wird, sondern auch die Wahlfreiheit des Bürgers nach einem von ihm persönlich bevorzugten Therapeuten.‘ (Link)
Richtig: rund 150.000 unabhängige niedergelassene Ärzte sind ein Monopol, das durch rund 34.000 Heilpraktiker ‚bekämpft‘ werden muss…
‚Weiterhin ist [dem Heilpraktiker] besonders in Zeiten wissenschaftlichen Dogmatismus der Medizin, die Aufgabe zugefallen, Bewahrer der traditionellen und reinen Naturheilkunde zu sein. Der Heilpraktiker hat die Pflege der Tradition dieses wichtigen Kulturgutes unseres Volkes übernommen und hält dieses bis auf den heutigen Tag in Theorie und Praxis lebendig, besonders in Bereichen, die von der offiziellen Medizin dogmatisch verdrängt oder ignoriert werden.‘ (Link)
Oder hier:
‚Wir sind in gewisser Weise der Stachel im Fleisch der Universitätsmedizin, weil wir immer wieder in der Lage sind, den Patientinnen und Patienten eine andere Medizin zu bieten, die sie sonst in dieser Form im normalen schulmedizinischen Betrieb nicht bekommen würden.‘ (Link)
Zu Recht?
Was bedeutet ‚Heilpraktiker‘ wirklich?
Heilpraktiker sind Personen, die mit behördlicher Genehmigung in eigener Praxis die Heilkunst am Menschen ausüben dürfen, ohne ein Studium der Humanmedizin erfolgreich abgeschlossen zu haben und ohne eine Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung erlangt haben zu müssen. Im Bereich der Veterinärmedizin geht die Freiheit sogar noch weiter, diese Tätigkeit ist überhaupt nicht durch ein Gesetz geregelt. ‚Tierheilpraktiker‘ ist überhaupt keine geschützte Berufsbezeichnung, jedermann kann sich als solcher betätigen, völlig unabhängig von einer auch nur im Mindesten nachgewiesenen Qualifikation, die orthografisch richtige Schreibweise auf dem Türschild genügt völlig. Lediglich die für alle Bürger geltenden Restriktionen wie das Tierschutzgesetz, das Tierseuchengesetz und das Arzneimittelgesetz beschränken eine solche Betätigung. (Link)
Für diesen Artikel bleiben wir jedoch bei der Humanmedizin, hier gibt es immerhin eine gesetzliche Regelung aus dem Jahr 1939 (Link). Darin ist kurz und prägnant definiert, was unter der Ausübung der Heilkunde zu verstehen ist, nämlich
‚jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen.‘
Des Weiteren regelt dieses Gesetz in seinen mageren acht Paragraphen nur, dass man dazu eine Erlaubnis braucht, und das, was ein Heilpraktiker nicht darf, nämlich die Heilkunde im Umherziehen ausüben, und dass die Zahnheilkunde von diesem Gesetz nicht betroffen ist.
In der zugehörigen Durchführungsverordnung, ebenfalls von 1939, zuletzt geändert in 2002, werden in 14 Paragrafen, von denen die meisten weggefallen sind, neben den verwaltungstechnischen Vorgaben (z. B. Ämterzuständigkeit) die Voraussetzungen für die Erteilung der Erlaubnis festgelegt (Link). Diese sind:
- Vollendung des 25. Lebensjahres
- deutsche Staatsangehörigkeit
- mindestens abgeschlossene Volksschulbildung (heute Hauptschulabschluss)
- ’sittliche Zuverlässigkeit‘
- gesundheitliche Eignung
- Heilkunde wird nicht neben einem anderen Beruf ausgeübt
- In einer Überprüfung durch das Gesundheitsamt wird festgestellt, dass die Ausübung der Heilkunde durch den Betreffenden keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt
Das sind die gesamten Vorgaben, die es dafür gibt, dass ein Bewerber Heilpraktriker werden kann – und dies dann auch bis an sein Lebensende bleibt.
Was dürfen Heilpraktiker?
Sie glauben, ein Heilpraktiker dürfte nur ‚harmlose Naturheilkunde‘ betreiben? Weit gefehlt. Er darf selbstständig Diagnosen erstellen und Therapien durchführen, auch aus dem Bereich der Schulmedizin. Er kann auch bei prinzipiell lebensbedrohlichen Krankheiten, wenn sie nicht gerade unter die unten stehenden Beschränkungen fallen, mit seinen ihm angemessen erscheinenden Therapien tätig werden. Also beispielsweise bei Krebs, Diabetes, Alzheimer, Herzinsuffizienz etc. Er muss lediglich erkennen können, wann der Zustand des Patienten bedrohlich wird und ihn dann an einen Arzt vermitteln – um eventuelle Schadensersatzansprüche zu vermeiden.
Heilpraktiker dürfen auch invasiv tätig werden, alle möglichen Sorten von Spritzen setzen, auch intravenös, was sogar eine ausgebildete Krankenschwester nur auf ärztliche Anweisung und unter ärztlicher Aufsicht durchführen darf. Heilpraktiker dürfen sogar operieren, das Problem ist nur, dass sie nur Lokalanästhetika verwenden dürfen, die keiner Verschreibungspflicht unterliegen, aber diese scheint es durchaus zu geben (Procain).
Kurz, Heilpraktiker dürfen alles das tun, was ihnen nicht direkt verboten ist – und direkt verboten ist nicht viel. Sie dürfen keine verschreibungspflichtigen Medikamente verordnen oder verabreichen (Link, Link ) und sie dürfen keine meldepflichtigen Infektionskrankheiten (Link, Link) und keine sexuell übertragbaren Krankheiten behandeln. Sie dürfen auch nicht bei der Geburtshilfe tätig werden und auch keinen Totenschein ausstellen – sie müssen sich auf die Lebenszeit dazwischen beschränken
Darüber hinaus darf ein Heilpraktiker die Verfahren anwenden, die er beherrscht, richtiger, zu beherrschen glaubt, gleichgültig ob ‚Schulmedizin‘ oder ‚Naturheilkunde‘. Heilpraktiker sind zwar offensichtlich durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 1991 verpflichtet, sich eine ausreichende Sachkunde anzueignen, bevor sie eine bestimmte Therapie anwenden, aber wann der Zustand der ausreichenden Sachkunde eingetreten ist, bestimmt der Heilpraktiker selbst. Es gibt keine amtlichen Vorgaben oder amtlich abzulegende Prüfungen als Nachweise der ausreichenden Kenntnisse. Was bei vielen der Esoterik nahestehenden Verfahren auch schwierig wäre. Wenn einzelne Heilpraktikerschulen Kurse anbieten und an deren Ende Prüfungen abhalten – verbindlich ist das nicht. Ein Heilpraktiker kann sich, genau wie für die generelle Prüfung, die Kenntnisse, die er für erforderlich hält, aus der Literatur anlesen. Und wenn er meint, dass das ausreicht, dann darf er handeln.
Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es auch Heilpraktiker geben kann, die sich für das, was sie tun, eine angemessene Qualifikation zugelegt haben, auch zur Pharmakologie und den zur Auswahl stehenden Verfahren der konventionellen Medizin. Das Problem ist aber, dass das System dies nicht erzwingt sondern der individuellen Sorgfalt der jeweiligen Person überlässt. Ein Patient, der zu einem Heilpraktiker geht, kann demzufolge nicht davon ausgehen, dass der aufgesuchte Therapeut über ein bestimmtes Mindestmaß an Kenntnissen verfügt. Auch viele Diplome an der Wand sagen nicht viel, ob die Schule, die sie erstellt hat, die Kenntnisse auch angemessen geprüft hat – und was man dort überhaupt als notwendige Kenntnisse betrachtet hat. Ob es sich vielleicht gar nur um Teilnahmebestätigungen handelt, wird sich dem Patienten auch nicht unbedingt auf den ersten Blick erschließen – und vielleicht auch nicht die Bedeutung, dass das jeweilige Zertifikat nicht mehr beinhaltet als die Bestätigung, dass die Kursgebühr bezahlt worden ist und der Teilnehmer die meiste Zeit im Raum war, als die Veranstaltung durchgeführt wurde.
Wie werden Heilpraktiker ausgebildet?
Wo stehen die Heilpraktiker in dem Spektrum, zwischen dem sehr umfassend ausgebildeten Arzt einerseits, der Diagnosen erstellen, Medikamente und Therapien verordnen kann, und dem mehr handwerklich ausgebildeten Therapeuten andererseits, der prinzipiell nur auf ärztliche Weisung agiert? Wie werden die Heilpraktiker auf ihre Aufgabe vorbereitet?
Im Zweifelsfalle gar nicht. Das ist kein Witz, sondern traurige Tatsache. Es gibt keinen festgelegten Ausbildungsinhalt und damit auch keine festgelegte Qualifikation, die in der Prüfung beim Amtsarzt nachgewiesen werden könnte. Es genügt, keine Gefahr für die Volksgesundheit darzustellen, so das einschlägige Gesetz. Es gibt eine ganze Reihe von sogenannten ‚Prüfungstrainern‘ für die mündliche und schriftliche Amtsarztprüfung in Buchform zu kaufen. Es mag vielleicht schwierig sein, sich nur mit solcher Literatur auf die Prüfung vorzubereiten, aber man kann sich ja langsam an die Prüfung herantasten, die man beliebig oft wiederholen kann.
Der Regelfall dürfte allerdings sein, dass man sich bei einer Heilpraktikerschule anmeldet und die angebotene Heilpraktikerausbildung absolviert. Hierbei hat naturgemäß jede Heilpraktikerschule ihren eigenen Standard. Manche werden von Berufsverbänden der Heilpraktiker betrieben, die es in erstaunlich großer Zahl gibt, manche aber auch privat. Da keine Ausbildung gefordert ist, gibt es auch keine Vorgaben für die Lehre und keine Institution, die über deren Qualität wacht. Alleine der Markt entscheidet, das ist das Wohlwollen der Kunden, und hierzu dürften in erster Linie die Kosten, die Zeitdauer und die Durchfallquote bei der Amtsarztprüfung entscheidend sein.
Exemplarisch für viele solche Institute sei hier das im Internet einsehbare Angebot einer Heilpraktikerschule betrachtet. Um Ärger zu vermeiden nenne ich den Namen dieser Schule hier nicht, versichere stattdessen, dass es sich um eine reale Schule handelt.
Die Schule bietet mehrere Möglichkeiten an, die Ausbildung zum Heilpraktiker zu absolvieren. Die gemeinsame Grundlage sind die sogenannten Basis-Informationen, die sich auf alle Angebote gleichermaßen beziehen. Gleich als Erstes wird das Ausbildungsziel genannt:
‚Ziel aller Heilpraktikerausbildungen ist, dass Du die Prüfung beim Gesundheitsamt bestehst. Dazu vermitteln wir Dir all das Wissen, welches Du dafür benötigst. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung können wir Dich sicher durch die Prüfung bringen.‘
Das ist tatsächlich das vollständige Zitat zu den Ausbildungszielen. Da steht nichts davon, dass man Kenntnisse zum Wohle der zukünftigen Patienten vermitteln will, nein, alleine das Bestehen der Prüfung ist das Ziel.
Die nächsten Kapitel sind die ‚Lehrinhalte‘ (‚Die Prüfungsthemen (siehe unten) sind auch die Hauptthemen des Unterrichts und bilden die Grundlage für Deine Tätigkeit als Heilpraktiker‘) und die Heilpraktikerprüfung selbst, deren Kosten, die Themen und die Zulassungsvoraussetzungen. Danach kommen noch die beruflichen Perspektiven, die Lehrmittel und das Abschlusszertifikat.
Dass das Ganze, was man da lernt, am Ende den späteren Patienten nutzen soll, kommt in diesen Basis-Informationen nicht vor. Wieso fürs Leben lernen, für die Prüfung reicht doch auch. Dabei sind die Ausführungen zu den Berufsaussichten entwaffnend ehrlich:
‚Erwarte also nicht, dass Du …
-
-
- mit der Heilpraktikerprüfung eine Anstellung findest
- die Möglichkeit hast, in einem Krankenhaus oder einer Institution zur Pflege zu arbeiten
- mit Deiner Heilpraktiker-Praxis sofort Deinen Lebensunterhalt verdienen kannst
- als Heilpraktiker von den gesetzlichen Kassen unterstützt wirst
- Deinen Patienten immer das geben kannst, was sie brauchen
-
Ob der letzte Punkt auch immer so beachtet wird, wie er es verdient?
Damit wird gleich von Anfang klar, dass es sich hier allenfalls um die Karikatur einer Ausbildung handeln kann. Nicht die Kenntnisse, die am Ende dem Heilpraktiker ermöglichen sollen, seinen Patienten zu nutzen, sind das Ziel, sondern alleine, dass sie ausreichen, um in der Prüfung erfolgreich vorzuspielen, dass man welche hätte.
Diese ‚Ausbildung‘ – die wenigstens im Gegensatz zu anderen Instituten nicht auch noch ‚Studium‘ heißt – kann auf verschiedene Art und Weise absolviert werden:
- als Selbststudium anhand von 49 Lehrskripten für € 1.450,- zuzüglich eines Kurses ‚Injektionstechniken‘ (€ 190,-), da dies bei der Prüfung gefordert werden kann (nicht etwa, weil es für die Behandlung von Patienten wichtig sein könnte)
- als Online-Unterricht, zwei Jahre lang einmal wöchentlich sowie zu zwei Präsenzseminaren zu ‚Notfallmedizin und Injektionen‘ und ‚Anamnese und Untersuchung von Kopf bis Fuß‘ von zusammen vier Tagen, Kosten € 5.500,- inklusive der 49 Lehrskripten
- als Fernlehrgang anhand jener 49 Skripte, wobei 29 Klausuren anzufertigen sind, die von der Schule ausgewertet werden. Dazu kommt der Präsenzunterricht an insgesamt sechs Wochenenden für zusammen € 2.376,-
Die Referenten, die die Ausbildung zum Heilpraktiker übernehmen, haben folgende herausragende Qualifikationen
- eine Heilpraktikerin, die sich seit dreißig Jahren mit Traumerfahrungen beschäftigt, mit veränderten Bewusstseinszuständen und ihrer Integration in das Alltagsbewusstsein
- eine aktive Sanitäterin als Ausbilderin in der Notfallmedizin und Altenpflege
- eine Heilpraktikerin mit fundierten Kenntnissen im naturheilkundlichen Bereich mit dem Schwerpunkt Prüfungsvorbereitung
- ein Heilpraktiker für Psychotherapie (also nur mit einer eingeschränkten Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde)
- eine Dame ohne Angabe zur Qualifikation
Zum Kollegium zählt tatsächlich auch eine promovierte Allgemeinmedizinerin, die sich allerdings mit klinischer Hypnose befasst, mit diversen naturheilkundlichen Therapiemethoden, TCM, Irisdiagnose, ganzheitlicher Geburtshilfe und indianischem Schamanismus. Ihr ist als Dozent kein Thema zugeordnet.
Auch von den Lehrskripten findet sich eine Probe zweier Skripte zur Einsicht. Soweit ich das erkennen kann, geht es um Anatomie und Physiologie, also der Lehre vom Aufbau und von der Funktionsweise des Organismus und der Organe. Bei den Abbildungen handelt es sich um schwarz-weiße Zeichnungen, manchmal einfache Federzeichnungen.
Das ist es. Wie einige Absolventen in einer eigenen Rubrik aufzeigen, reicht dies offenbar zum Bestehen der Prüfung aus. Nota bene: Der Absolvent hat nicht einen einzigen leibhaftigen Patienten gesehen, nicht hospitiert, nicht unter Aufsicht gearbeitet, gar nichts, was auch nur im Entferntesten nach Praxis aussehen könnte. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, lieber Leser, aber mir läuft es ziemlich kalt den Rücken hinunter, wenn ich bedenke, dass ein Absolvent dieser Schule irgendwie durch die Prüfung kommt und dann sein Glück an seinen Patienten ausprobieren darf.
Neben der oben betrachteten Heilpraktikerschule gibt es auch größere und überregional agierende Unternehmen. Deren Qualität mag durchaus besser sein, insbesondere, was den Praxisteil angeht oder die Qualifikation der Dozenten. Alleine es gibt auch die anderen, ähnlich der eben beschriebenen. Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt dieses Zitat von einer Webseite einer anderen Heilpraktikerschule:
‚Das Heilpraktiker Selbststudium konzentriert sich auf eine qualifizierte Ausbildung zur intensiven, nebenberuflichen Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung. Aus gutem Grund werden keine weiteren Kurse oder Ausbildungen angeboten, um Interessenten für den verantwortungsvollen Beruf des Heilpraktikers nicht zu verunsichern.‘
Das, was an Heilpraktikerschulen passiert, sind zumindest in einigen Fällen reine Kurse zur Prüfungsvorbereitung. Mit einer Ausbildung in Hinblick auf einen Kompetenzgewinn im Bereich der Medizin hat das recht wenig zu tun. Selbst wenn eine ‚Praxisreife‘ das Ziel der Ausbildung ist (Link), dann geht es um die sogenannten Naturheilverfahren und nicht um evidenzbasierte Medizin. Dies soll das Rüstzeug sein, mit dem der Heilpraktiker dann arbeitet – und seine Patienten berät und behandelt.
Die Heilpraktikerprüfung
Ein besonders dunkles Kapitel ist die Prüfung vor dem Amtsarzt, damit dieser sich überzeuge, dass der Prüfling keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass alleine durch den Inhalt dieser Prüfung oftmals das Ziel der Ausbildung zum Heilpraktiker weitgehend festgelegt ist.
Frage: Wie stellt der Amtsarzt fest, ob der angehende Heilpraktiker eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen würde? Das führt zu der Frage, wie ein Heilpraktiker die Volksgesundheit schädigen kann.
Ganz offensichtlich wird der Heilpraktiker ja nur in Bezug auf einzelne Patienten tätig, das heißt, die Volksgesundheit beeinflusst er dadurch, dass er die Gesundheit einzelner Bürger in seiner Tätigkeit schädigt bzw. nicht im möglichen Maß verbessert. Dies kann zum Einen durch Anwendung suboptimaler oder gar kontraproduktiver Behandlungsweisen geschehen, zum Anderen aber auch, wenn dem ratsuchenden Patienten Ratschläge erteilt werden, die sich bei Berücksichtigung als nachteilig erweisen. Auch Untätigkeit oder das Nicht-Erkennen einer Notfallsituation kann zu einem Schaden als einem nicht optimalen Ergebnis führen.
Damit ergeben sich durch die Tätigkeit des Heilpraktikers folgende Fehlermöglichkeiten:
- Falsche Bewertung der Situation beim Patienten
- Fehlerhafte Beratung des Patienten
- Auswahl und Ausführung ungeeigneter Heilmethoden
- Fehlerhafte Ausführung von prinzipiell geeigneten Heilmethoden
- Fehlerhafte Anwendung einzelner Techniken, z.B. Injektionen
- Falsche Bewertung des Behandlungsfortschritts
Wie man sieht, liegt das Schädigungspotenzial des Heilpraktikers in hohem Maße darin, was er mit dem Patienten tut. Aber genau der Aspekt, dass der Heilpraktiker die richtigen Handlungen in der richtigen Art und Weise ausführt, genau dieser kommt zumindest im schriftlichen Teil der Heilpraktikerprüfung nicht vor, wie man sich leicht selbst überzeugen kann. Dies (Link) ist die bundeseinheitlich jetzt im März 2015 durchgeführte schriftliche Heilpraktikerprüfung.
Wie man sieht, betreffen die Fragen durchaus ein weites Feld in Anatomie, Physiologie und auch der Pathologie, der Lehre von den Krankheiten. Aber der Heilpraktiker als handelndes Element, der etwas mit dem Patienten machen soll, um dessen Zustand zu verbessern, kommt allenfalls in einer einzigen Frage vor (Frage 55). Was nutzt es denn dem Patienten, wenn der Heilpraktiker weiß, worin die Gefahren einer hypertensiven Krise bestehen (Frage 56), dass dies intrakranielle Blutungen und Lungenödem sind, aber nicht weiß, was er mit dem Patienten tun soll, dass eben genau diese Risiken nicht eintreten?
Dass die Ringelröteln eine Viruserkrankung sind (Frage 35), könnte ein betroffener Patient bzw. ein betroffener Elternteil ohne Weiteres rasch in der Wikipedia herausfinden (Link), aber was macht der Heilpraktiker jetzt? Nach Lage der Dinge ist nicht ausgeschlossen, dass derjenige, der den Wikipedia-Artikel bis zum Ende gelesen hat, mehr über die Behandlungsverfahren weiß als ein Heilpraktiker, der sich nur auf das Bestehen der Amtsarztprüfung vorbereitet hat – zu der die Kenntnis über die passende Behandlung eben nicht gehört.
Dass diese Einschränkung auf nachlesbares Wissen nicht ein Einzelfall dieser einen Prüfung war, lässt sich sowohl anhand der veröffentlichten Prüfungsfragen der vorangegangenen Jahre nachvollziehen (Link) als auch bei Sichtung der einschlägigen in Buchform erhältlichen Materialien zur Vorbereitung der schriftlichen Prüfung. Machen Sie sich mal den Spaß, suchen bei Amazon nach ‚schriftliche Heilpraktikerprüfung‚ und werfen Sie einen ‚Blick ins Buch‘. Ich wette, Fragen wie ‚Wie finden Sie heraus ob …‚ oder ‚Was tun Sie, wenn …‚ oder ‚Welche Optionen haben Sie wenn … ‚ finden Sie nicht. Schon gar nicht Fragen wie ‚Wie würde man diesen Fall konventionell therapieren?‚ oder ‚Welche Erfolgsaussichten hätte ein konventionelle Behandlung in diesem Fall?‚ oder ‚Ist eine medikamentöse Therapie möglich?‚
Über die mündliche Prüfung, in welcher der Prüfling dem Amtsarzt frei Rede und Antwort stehen muss, gibt es nur ein paar wenige Gedächtnisprotokolle, z.B. dieses (Edit 25.09.2015: Link erloschen.) oder auch hier (Link). Hier kommt offenbar als typisches Element eine verbal beschriebene Anamnesesituation hinzu. Aber auch diese soll man, so findet man in den einschlägigen Empfehlungen, mit einem mehr oder weniger fest eingeprägten Schema abarbeiten. Zum einen ist die Prüfungssituation schon etwas näher an den späteren realen Gegebenheiten, aber das Handlungselement – was macht der Heilpraktiker jetzt mit seiner gesammelten Information – kommt hier auch nicht vor. Und Amtsärzte scheinen, wenn man sich einzelne Protokolle durchliest, gelegentlich auch recht kooperativ zu sein.
Bedeutsam ist, dass der Heilpraktiker nicht nur nicht nach alternativmedizinischen Methoden befragt wird – die Antworten wären aus Sicht einer evidenzbasierten Medizin auch nicht sinnvoll zu bewerten. Viel wichtiger ist hingegen, dass auch konventionelle Therapiemethoden und Pharmakologie, also die Heilkunde im engeren Sinne und das Wissen über Medikamente, in der Prüfung nicht vorkommen. Nicht eine einzige Frage geht dahin, wie ein bestimmter Befund denn konventionell behandelt wird, welche Erfolgsaussichten dabei bestehen. Folglich sind diese Dinge auch nicht Gegenstand der Prüfungsvorbereitungskurse, aus denen eine Ausbildung zum Heilpraktiker oftmals besteht. Daraus folgt nun wieder kurz und platt:
Dass ein Heilpraktiker keine Ahnung von den Behandlungskonzepten der konventionellen Medizin hat, steht einem Bestehen der Prüfung und damit einer Tätigkeitserlaubnis nicht entgegen.
Zweifelsohne ist das Bestehen der Heilpraktikerprüfung eine durchaus beträchtliche Leistung, insbesondere, wenn man sich vor Augen führt, was es für jemanden mit wenig fremdsprachlichem Hintergrund bedeutet, mit den vielen Fachausdrücken aus der lateinischen oder griechischen Sprache konfrontiert zu werden. Auch ist es eine enorme Gedächtnisleistung, die vielen Bestandteile des Körpers, deren Funktion, die beteiligten Hormone, Enzyme und sonstigen Körpersäfte, deren Grenzwerte, die Krankheiten und deren Erreger, Laborwerte und Diagnoseverfahren und was sonst noch dazukommt zu memorieren. Das ist eine durchaus nicht einfach zu lösende Aufgabe – und es ist verständlich, wenn ein erfolgreicher Proband einen gewissen Höhenflug erlebt und am Ende auf seine Leistung stolz ist. Aber von dem, was ein Arzt können muss, nämlich heilen, hat der Heilpraktiker nicht zwangsläufig eine Ahnung, zumindest, was die oft geschmähte ‚Schulmedizin‘ betrifft.
Daher erscheint es grundfalsch, wenn man sich dann, nach der abgelegten Prüfung, auch nur näherungsweise als einem Arzt vergleichbar qualifiziert sieht. Was auch nicht dadurch richtiger wird, wenn es viele tun.
Quintessenz:
Die Prüfung vor dem Amtsarzt beschränkt sich in vollem Umfang darauf, ob der Prüfling sich in Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers soweit auskennt, dass er bestimmte Krankheitsbilder erkennen und einige damit zusammenhängende Fakten darstellen kann. Was mit dieser Information anzufangen ist, ist offenbar nicht Gegenstand der Prüfung – und folglich auch nicht in der Lehre der Heilpraktikerschulen enthalten. Insbesondere bleiben Verfahren der Prophylaxe und der Therapie aus der konventionellen Medizin im Großen und Ganzen eher unbekannt – und damit auch die Kenntnis über die Leistungsfähigkeit und Erfolgsaussichten dieser Verfahren.
Weiterbildungsangebote an Heilpraktiker
Was macht ein Heilpraktiker, der sich seiner Verantwortung stellen will und vielleicht sogar erkannt hat, dass er seine Fähigkeiten verbessern sollte? Die Frage ist, ob und wie er seine Qualifikation auf dem Gebiet der Medizin ausbauen und verbessern kann. Gibt es solche Angebote?
Ob Weiterbildungsangebote der konventionellen Medizin, die sich an Ärzte richten, auch von Heilpraktikern wahrgenommen werden können, entzieht sich meiner Kenntnis. Meine Stichproben bei den von der Landesärztekammer Baden-Württemberg angebotenen Veranstaltungen ergab, dass sich diese ausschließlich an Ärzte wenden. Mir war es auch nach intensiver Suche bei Google mit verschiedenen Suchbegriffen nicht möglich, ’schulmedizinische‘ Weiterbildungsangebote für Heilpraktiker aufzufinden. Wenn Sie als Leser auf entsprechende Quellen stoßen, lassen Sie es mich wissen und ich trage das hier nach.
Eine der größten Einrichtungen zur Ausbildung von Heilpraktikern scheint die Paracelsus-Schule zu sein, die an mehreren Standorten in Deutschland ihre Dienste anbietet. Hier finden wir auch ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm, das dem Heilpraktiker offensteht. Auf dieser Seite, findet mein eine Übersicht der wichtigsten Weiterbildungsangebote (Link). Entsprechend der Zielgruppe sind hier viele eindeutig der Alternativmedizin zuzuordnende Therapieformen zu finden (Reiki, Blutegeltherapie, Bioresonanztherapie etc.) aber auch einige Angebote, die sich vom Titel her durchaus wie Themen der konventionellen Medizin geben (‚Geriatrie‘, ‚Allergische Erkrankungen‘, ‚Frauenheilkunde‘). Allerdings geht es auch hier, wenn man sich die Angebote im Detail ansieht, um alternativmedizinische Therapieverfahren, wenn auch, soweit aus der Ankündigung erkennbar, durchaus anatomische und physiologische Gegebenheiten sowie die Pathologie behandelt werden. Unter dem Gebiet ‚Frauenheilkunde‘ finden sich denn auch solche Themen wie ‚Medizinisches Hatha-Yoga‘ oder unter dem Stichwort ‚Praktische Seelenarbeit‘ Themen wie ‚Reise in das tiefe innere Bild von Weiblichkeit‘. (Link)
Was mich allerdings verblüfft, ist, wie locker und einfach die vielen sich widersprechenden und gegenseitig auschließenden Therapieverfahren nebeneinander existieren können. Da gibt es die Homöopathie, die sich auf eine verstimmte Lebenskraft beruft, die mit der Symptomatik möglichst ähnlichen Mitteln erfolgreich zu behandeln ist. Beim Reiki hingegen werden Energien des Körpers durch Auflegen der Hände beeinflusst, bei den Schüßler-Salzen werden die Krankheiten durch Störung des Mineralhaushalts der Zellen hervorgerufen, bei der Akupunktur geht es um Meridiane, in denen die Energie im Körper fließt, die durch Einstechen von Nadeln beeinflusst werden. Andere Lehren verwenden Energiezentren, die Chakren genannt werden und durch irgendwelche Bahnen verbunden sind. Bei der Neuraltherapie werden Störfelder durch das Einspritzen von Lokalanästhetika entfernt. Die Heilpraktiker selbst berufen sich auf die Viersaftlehre aus der Antike, nach der Gesundheit aus dem Gleichgewicht der vier Körpersäfte resultiert, das dann mit ausleitenden Verfahren wiederhergestellt werden muss, was spätestens seit den Kenntnissen über Bakterien und Viren als Krankheitserreger als Humbug anzusehen ist:
‚In unserem Kulturkreis fußt die Heilkunde, auf die sich der Heilpraktiker bis heute beruft, auf den Säftelehren des griechischen Altertums, die sich im Wesentlichen über das Mittelalter bis in die Humoralpathologie der Neuzeit erhalten haben. ‚
So steht es im Berufsbild bei den freien Heilpraktikern (Link)
Dieses ganze Konglomerat und noch viel mehr existiert nebeneinander her – und niemand wundert sich offenbar darüber, dass dies doch nicht alles gleichzeitig zutreffen kann, folglich es sich zwangsweise bei einigen oder allen diesen Lehren um Quacksalberei handeln muss.
Und auch bei dieser Schule, die auf mich durchaus einen seriösen Eindruck macht, gibt es deutliche Schattenseiten. Da gibt es ein Seminar ‚Unerfüllter Kinderwunsch‘, das über acht Stunden die Problematik behandelt. Der Referent hingegen, der da über Reproduktionsorgane referiert, über die vielfältigen Ursachen der Kinderlosigkeit und Untersuchungsverfahren sowie erprobte Tipps und Rezepturen darstellt, scheint dafür nicht unbedingt über die einschlägige Qualifikation zu verfügen: Er ist staatlich geprüfter Masseur mit Zusatzausbildungen in Bindegewebsmassage, Lymphdrainage, Reiki, Ayurveda und vieles mehr, allerdings auf keine Art und Weise mit Gynäkologie oder Fortpflanzungsmedizin in Verbindung zu bringen. (Link)
Heilpraktiker kommen also ganz offensichtlich nur mit den Verfahren und Lehren der Komplementär- und Alternativmedizin intensiver in Kontakt, die konventionelle Medizin fehlt. Wundert es dann, dass Heilpraktiker praktisch ausschließlich das Heil ihrer Patienten in eben diesen Therapieverfahren sehen und die konventionellen Verfahren in Diskussionsforen, Vorträgen und Patientengesprächen abwertend darstellen oder gar verteufeln und eindringlich davor warnen? Wie qualifiziert sind sie dafür? Warum wird das nicht unterbunden?
Damit kommt auch ein Teufelskreis in Gang: Die Nachfrage nach Naturheilkunde führt dazu, dass mehr Menschen die Zulassung als Heilpraktiker anstreben und auch erreichen – was zu mehr Werbung für die angewandten Verfahren der Naturheilkunde und zu mehr Skepsis gegenüber der konventionellen Medizin führt. Das wiederum lässt die Naturheilkunde attraktiver erscheinen, womit die Nachfrage nach Naturheilverfahren steigt und sich die Katze in den Schwanz beißt.
Quintessenz:
Es scheint nicht gerade einfach zu sein, sich als Heilpraktiker über schulmedizinische Themen fortzubilden. Das heißt aber auch, dass ein Heilpraktiker kaum in der Lage ist, seinen aus der Prüfungsvorbereitung oder der Ausbildung resultierenden Mangel an Kompetenz in den Therapieverfahren der konventionellen Medizin und in der Pharmakologie auszugleichen. Er hat viele Angebote, sich zu einem Fachmann in der Alternativ- und Komplementärmedizin weiterzuentwickeln – die konventionelle Medizin wird für ihn ein mehr oder weniger unbekanntes Gebiet bleiben.
Schlussfolgerungen
So wie es aussieht, kann ein Heilpraktiker sich zu einem Kenner der verschiedenen alternativmedizinischen Heilverfahren entwickeln – auch wenn diese sich gegenseitig ausschließen – aber die Kenntnis der Schulmedizin als Heilkunde bleibt rudimentär.
Wie kann ein Heilpraktiker dann überhaupt die von ihm angewandten ‚Naturheilverfahren‘ bewerten? Ihm fehlt ja die Basis des Vergleichs, nämlich wie und mit welchen Aussichten der Patient denn konventionell behandelt werden könnte. Damit wird plötzlich auch verständlich, warum manche Heilpraktiker die konventionelle Medizin nur mit – natürlich überflüssigen – Operationen und Antibiotika in Verbindung bringen, Medikamente im Wesentlichen als ‚Chemiekeulen‘ sehen, die ohne Zweifel schlecht und voller Nebenwirkungen sind, weil ‚unnatürlich‘. Es ist einfach ein völlig einseitiger Blick auf die Gesamtsituation, der sich aus der Unkenntnis der konventionellen Heilkunde ergibt. Überspitzt gesagt, es kann durchaus sein, dass der Betreffende sich nur via Presse oder Intenetforen über die konventionelle Medizin informiert – und daher nur die Negativschlagzeilen registriert, die es ohne Zweifel gibt.
Es ist, als würde man die Metzgerinnung nach den Grundzügen einer gesunden Ernährung befragen. Über die Notwendigkeit, dem Körper Proteine zuzuführen, wird man außerordentlich eloquent reden können – die Kohlehydrate vom Bäcker kennt man nur vom Hörensagen und da nicht viel Gutes. Auch das Quecksilber im Fisch ist ja so eine Sache…
Nachdem die Nachfrage nach naturheilkundlichen Verfahren aber nun einmal existiert und in absehbarer Zeit wohl kaum zurückgehen wird, wäre es etwas weltfremd zu fordern, dass den Heilpraktikern die Erlaubnis zur Ausübung ihrer Heilkunde entzogen wird. Heilpraktiker und ihre Patienten sind auch Wähler – und damit dürfte eine derartige Radikallösung auch in der realen Politik kaum ernsthaft einen Protagonisten finden. Andererseits ist es sicher auch denkbar, dass nicht für alle Bagatellbeschwerden und -wehwehchen ein studierter Mediziner zu Rate gezogen werden müsste, sondern dass tatsächlich eine Light-Ausführung eines Arztes sinnvoll sein könnte. Es scheint aber erforderlich, dass der Beruf des Heilpraktikers reformiert wird. Hierzu einige Ideen:
- Festlegen gesetzlich verbindlicher Ausbildungsinhalte und zu erbringender Prüfungsleistungen, zumindest in der Qualität, wie es heute bei den Gesundheitsfachberufen üblich ist
- Aufnahme von Kenntnissen konventioneller Behandlungsmethoden und Pharmakologie in das zu vermittelnde und nachzuweisende Spektrum
- Festlegen einer gesetzlich verbindlichen Berufsordnung
- Einführung von Weiterbildungsangeboten – und auch einer Verpflichtung, diese wahrzunehmen – in konventionellen Verfahren
- Einschränkung der Tätigkeitserlaubnis des Heilpraktikers auf Felder, in denen er in Aus- oder Weiterbildung Kenntnisse und Fähigkeiten durch amtliche Prüfungen nachgewiesen hat
- Diese Beschränkung gilt ausdrücklich auch für öffentliche Äußerungen und Vorträge sowie Beratungsgespräche mit Patienten, die aus der Position des Heilpraktikers heraus getätigt werden und geeignet sein könnten, die Entscheidung eines Patienten für oder gegen eine gesundheitliche Maßnahme zu beeinflussen
- Einführung einer Dokumentationspflicht für Diagnosen und Therapien mit einer angemessenen Aufbewahrungspflicht der Aufzeichnungen
- Einführung der Pflicht zu einer dokumentierenden Information der Patienten über Inhalt und Stand der wissenschaftlichen Anerkennung der vorgeschlagenen Therapien, insbesondere, wenn diese umstritten sind oder gar als unwirksame Placebomedizin in der Kritik stehen
- Schaffung einer Institution – dies kann eine Kammer oder auch das Gesundheitsamt sein – die über die Einhaltung der Vorgaben wacht, und die die Tätigkeitserlaubnis entziehen kann, wenn diese nicht eingehalten werden
Dies ist naturgemäß noch kein vollständiges Konzept, sondern es sind erste Überlegungen, die sich aus diesem und dem vorherigen Blogbeitrag ergeben haben. Weitergehende Vorschläge können Sie, lieber Leser, gerne als Kommentar hinterlassen. Ich habe durchaus vor, diese Vorschläge den zuständigen Institutionen zu unterbreiten, also den Gesundheitsministerien des Bundes und der Länder, den gesundheitspolitischen Sprechern der politischen Parteien.
Vielleicht kann man da ja doch etwas bewegen.
Zur spezeillen Situation des Heilpraktikers für Psychotherapie habe ich ja schon etwas kommentiert. Ich kann nur sagen, daß eine Reform der Psychotherapeutenausbildung gerade von Verbänden und Gesetzgeber diskutiert wird, um den Erhalt der Approbation nicht mehr an eine unbezahlte und teure postgraduale Weiterbildung zu koppeln. Damit sollte dann auch die Hilfskonstruktion HP psych überfällig werden. Was Ihre Einwände angeht: Mag sein, daß die HP-Prüfung durch den Besuch einer Schule erleichtert wird, daß durch die dortige Disziplin die ungeeigneten Kandidaten ausgesodert werden, daß manch ein Amtsarzt auf den Besuch der HP-Schule achtet – verpflichtend ist dies alles nicht, auch eine verpflichtende Weiterbildung halte ich für ein Gerücht – die Gesetzeslage gibt das gar nicht her!
Und weil ich dieses Argument schon so oft gehört habe: Kaum ein Arzt hat Angst vor dem Heilpraktiker als Konkurrenz: Ich (als Arzt) kann das schon gut beurteilen. Denn: Wir haben ganz unterschiedliche Zielgruppen mit komplett unterschiedlichen Anspruchs- und Erwartungshaltungen. Womöglich ist der eine oder andere Arzt sogar froh, wenn einer seiner Patienten nicht mehr ihn, sondern den HP aufsucht? Anyway, HPs bedienen ohnehin nur ein Randsegment, können dort aber erheblich Mist bauen. Es ist aber unabhängig von den Dimensionen m.E nicht nur eine Frage des Patientenschutzes, sondern auch eine ordnungspolitische Notwendigkeit, derlei Wildwuchs in einem so sensiblen Bereich zu dulden. Genauso, wie man seinen Schornstein eben nicht von einem interessierten Laien auskehren läßt…
Und was mich persönlich und mein Fachgebiet anbelangt: Da hat ein HP sowieso nix zu melden, da fürchte ich micht vor Konkurrenz etwa so sehr, wie ich mich bei Vollmond vor einem Werwolf fürchte.
Herr Hehn,
Sorry,ich habe vor 1 Jahr meine Prüfung zum HP psych.gemacht
und kann Ihnen versichern,dass 1,5 Jahre intensivster Lernerei dazu gehörten-also „ohne jegliche Ausbildung“ stimmt schonmal NICHT.
Jede anerkannte HP-Schule legt vor Ausbildungsbeginn ihren Lehrplan offen-Sie können also überall gerne mal reinschauen,was dazu gehört.
Desweiteren darf ich Ihnen mitteilen,dass ich etliche Dozentinnen hatte,die Psychologie studiert haben und trotzdem ihren HP gemacht haben und als diese in eigener Praxis auch arbeiten.
Auf die Frage meinerseits,warum sie denn HP gemacht haben,wenn sie studiert haben,kam sehr oft die Information,dass vieles im Studium nicht dem wirklich wesentlich wichtigem Stoff sondern sehr viel der Statistik geschuldet war.
Ich stimme Ihnen allerdings zu,dass ich denke,dass der Hauptschulabschluß als Voraussetzung für die Ausbildung zum HP psych. nicht ausreichend ist-dies werden aber dann wohl die Erfahrungen mit sich bringen,welche die betreffenden Leute in der HP- Schule machen.
Wir fingen mit einer Klasse von ca. 22 Schülern an, wovon bis zur Prüfung noch ca. 15 übrig waren-der Rest hat unterwegs schonmal aufgegeben..Im Laufe der 1,5 Jahre sahen wohl viele ein,dass sie nicht mehr pauken wollten und gaben sich mit dem Erreichen des „Psych.Beraters“ zufrieden.
Zur Prüfungsvorbereitung waren wir ganz genau noch 6 Leutchen.
Davon gingen 4 zur schriftl.Prüfung-wovon 2 durchfielen. Die 2 welche dann zur mündl.Prüfung noch antraten,haben diese dann auch bestanden.
Wobei die Amtsärztin fragte,ob eine HP-Schule besucht wurde und sich das Studienbuch vorlegen ließ.
Ich war versucht,mal offenzulegen,was alles zu meiner Ausbildung gehört hat,bin aber insofern davon abgekommen,dass ich mir denke,dass Vorurteile und Klischees,die hier,oft durch Unwissenheit herrschen, erfahrungsgemäß nicht wirklich zu ändern sind.
Richtig ist,dass ich mir alleine aufgrund meiner Ausbildung noch nicht zutraue,die Verantwortung Klienten gegenüber so ausüben zu können,wie es mein persönlicher Anspruch und meine Sorgfaltspflicht mir gebieten.
Dies hat allerdings nichts mit mangelnder Ausbildung sondern vielmehr mit fehlender praktische Erfahrung zu tun,welchen auch studierten Psycho-Therapeuten fehlt.
Deshalb habe ich mich entschlossen,dass ich ein weiteres Praktikum und weitere Fortbildungen anschliessen werde,wo ich im Moment auch dabei bin.
Übrigens-sind HP psych.zu ständiger Fortbildung verpflichtet und einem Klienten,welcher sich an einen HP wendet,sollte anempfohlen werden,als weiteres Kriterium darauf zu achten,dass der HP psych.sich auch regelmässigen Supervisionen unterzieht.
Schade,Herr Hehn,dass ihr Link bereits erloschen ist,er hätte mich wirklich interessiert.
–
Es gibt durchaus Länder,wo alternative Heilmethoden bzw.Naturmedizin mit der konventionellen Schulmedizin zusammenarbeiten. Meistens zum Wohle des Patienten.
Ich frage mich ernsthaft,wovor Ärzte eigentlich so sehr Angst haben; davor zu wenig zu verdienen oder davor durch die Pharmaindustrie nicht mehr finanziell gefördert zu werden????
Mir sind HP ’s durchaus bekannt,die glänzendes med.Wissen sowohl in der Psychologie als auch der Physiologie besitzen,aber auch mittelmässige bis schlechte. Ebenso sieht es bei Ärzten aus. Meine Erfahrung über die Jahre sagt mir,dass die Arbeit mit Menschen nie Job sondern Berufung sein sollte.
Pingback: „Er hat es wieder getan“: Stern- Titelgeschichte „Gefährliche Heilpraktiker“ @ gwup | die skeptiker
Berechtigte Hinweise! Im Vergleich zum „Allgemeinheilpraktiker“ stellt sich die Situation für die Psychotherapie komplexer dar. Weiter oben in den Kommentaren wurde darauf hingewiesen, daß natürlich auch hier jede Menge durch eine fehlende Ausbildung schieflaufen kann. Und wenn man sich die Anforderungen z.B. unter http://www.landkreis-karlsruhe.de/media/custom/1076_259_1.PDF?1382074761 ansieht, dann steht fest, daß hier zwar dringende Empfehlungen abgegeben werden, allerdings keine Muß-Vorschriften (was ohnehin eigentümlich wäre, da jeder „Allgemein-HP“ psychotherapeutische Verfahren anbieten kann, ohne darauf besonders geprüft worden zu sein).
Zu bedenken ist hierbei, daß auch studierte Psychologen als Heilpraktiker für Psychotherapie tätig werden, weil sie für die umfassende und teure postgraduale Weiterbildung, die zur Approbation führt, schlicht das Geld nicht haben. Jedoch dürfte für einen „Nichtfachmann“ schwer sein, den Unterschied zwischen einem HP Psychotherapie mit und ohne psychologischem Studienabschluß zu verstehen.
Daß die Versorgung mit Psychotherapeuten in besonders Ostdeutschland und dem Ruhrgebiet (https://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapie_in_Deutschland#Psychotherapeutische_Versorgung) ungünstig ist, ist leider nicht zu bestreiten. Die Wartezeit von einem Jahr auf eine psychotherapeutische Behandlung bei einem FA für Psychiatrie kann ich mir allerdings nur damit erklären, daß der Kollege mit seinen psychiatrischen Patienten ausgelastet ist und kein Interesse an „nur psychotherapiebedürftigen“ Patienten hat. Die alternative Möglichkeit, auf den HP auszuweichen, haben allerdings nur begüterte Menschen, wie auch sonst bei der HP-Behandlung – hier scheint einiges in der Gesundheitspolitik geändert werden zu müssen.
Zur Frage der „charakterlichen Eignung“: Natürlich habe auch ich schon Arztkollegen erlebt, die besser ein Fach außerhalb der unmittelbaren Patientenversorgung hätten wählen sollen. Und ich bestreite auch nicht, daß der alltägliche Wahnsinn auf Arbeit leider auch den Zynismus befördern kann. Was mir aber zu denken gibt, ist die Tatsache, daß eine vernünftige Kommunikation zwischen Arzt und Patient sehr wohl erlernt werden kann und meiner Meinung nach gar nicht so sehr an den Charaktereigenschaften hängt, wie man immer denkt. Und wenn ein solches Erlernen der Kommunikation dann gerade bei den ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten nicht erfolgt, dann ist auch hier einiges in Unordnung.
Hallo, ich stelle mir hier die einfache Frage, was Menschen dazu bewegt, einen Heilpraktiker oder Heilpraktiker beschränkt auf die Psychotherapie aufzusuchen, obwohl sie genausogut zum Facharzt gehen könnten? Ich kann den Standpunkt, dass ein Arzt eine sehr fundierte Ausbildung genossen hat und daher wesentlich mehr Kompetenzen haben sollte, nachvollziehen. De Fakto hat er sie ja auch! Wie schon Dieter Nur sagte:“ bei abben Bein helfen keine Bachblüten.“
Was mich persönlich als (freiwillig gesetzlich Versicherte) dazu bewegt, ungeachtet der besseren Ausbildung dennoch einen Heilpraktiker aufzusuchen ist die Art und Weise, wie ich zuweilen durch das Personal der Arztpraxen-insbesondere der Fachärzte und Pdychotherapeuten- behandelt wurde. Dies empfinde ich als Paradoxon zum gesamten gewählten Beruf. Unverschämt, unfreundlich und das freundlichste war noch gleichgültig. Dazu kommt, dass eine Wartezeit von 1 Jahr bei einem Psychiater üblich ist- was macht ein Patient, dem es akut schlecht geht, bis dahin? Einfrieren lassen?
Abgesehen davon hängt gerade in der Psychotherapie eine erfolgreiche Therapie von wesentlich mehr Faktoren ab als der „bloßen“ Ausbildung. Hier gilt natürlich, das schwere endogene Psy chosen für etc für HP’s außen vor sind alleine schon wegen der erforderlichen Medikation.
Lange Rede, kurzer Sinn: ergänzend ist ein guter Heilpraktiker (auch Psy) sehr sinnvoll und ich war so manches Mal froh, darauf zurückgreifen zu können wenn kein Arzt im Umkreis Kapazitäten hatte.
Hmmm, sind Sie sicher, meinen Beitrag richtig gelesen zu haben?
Danke für dies guten ausführlichen Beitrag! Ich sehe Heilraktiker immer mit guten Augen und bin davon überzeugt, das manche Heilpraktier mehr kann als mancher Arzt.
@ Gabriele Grimmelt –
Es ist zunächst einmal erfreulich zu lesen, daß es mehr als einen Heilpraktiker gibt, der ein Berufsethos hat und dasselbe ernst nimmt. Ich werde auch nicht bestreiten, daß zumindest die Patienten/Klienten, die das nötige Kleingeld haben, eine wohltuende und intensivere Betreuung durch den Heilpraktiker, als durch den Kassenarzt erhalten. Wobei sich allerdings die Frage stellt, ob hierbei nicht der viel beklagte Zeitmangel im deutschen Gesundheitswesen nur hübsch kontrapunktiert wird…
In den Fortbildungen, in die ich gehe, habe ich zwar noch keine Heilpraktiker gesehen (würde mich auch wundern), jedoch schließe ich nicht aus, das ein solcher Austausch abwechselungsreich sein kann. Trotzdem stellt sich mir die Frage, warum sich in Europa außer den Deutschen nur noch ein paar Schweizer Kantone diesen Sonderweg noch leisten – wäre es nicht sinnvoller und schöner, die „Profis“ im Gesundheitssystem besser zur Empathie zu befähigen? Was ich jedenfalls zwischen den Zeilen Ihrer Ausführungen lese, ist doch letztlich dieser Mangel.
Was die wunderhübsch sanften und feinstofflichen Heilmethoden anbelangt (um die es in diesem Blog ja recht eigentlich geht) – „Auf Gott vertrauen wir. Von allen anderen verlangen wir Zahlen.“ (William Edwards Deming). Daran mangelt es ja nun nachgewiesenermaßen in Ihrer Zunft mehr, als bei uns Ärzten.
Was die Prüfungen angeht, die Sie so betonen – noch einmal: Sie stellen (zentralisiert oder nicht) einen Minimalkonsens dar, der sicherstellen soll, dass der Heilpraktikerkandidat keinen schwerwiegenden Schaden anstellt, sie sagen aber nichts über eine darüber hinausgehende Qualifikation aus. Im übrigen ist es zumindest mit der schriftlichen Prüfung wie bei einer Staatsexamensprüfung in Medizin: Durch das Einpauken der MC-Fragen lassen sich schon viele Punkte sammeln (zumindest haben außer mir auch alle Kommilitonen, die ich kenne, das so gemacht) – das ist erst mal passives Abfragen des Stoffes und keine produktive Geistesleistung (und das gebe ich gerne zu!).
Was die mündlich-praktische Prüfung angeht: Hier wird es sicherlich sehr von den einzelnen Prüfern abhängen, ja. Aber: Die Beispiele, die Sie bringen, sind sie repräsentativ? Und außerdem, jede Krankenschwester, Arzthelferin oder MFA sollte Infusionen korrekt richten können (selbst ich, der Onkel Dr., kann das, wenn es denn sein muß, ja, ich kann sogar Spritzen setzen, wenn nötig). Ich lehne mich mal sehr weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, daß die Prüfungen beim Pflegeexamen oder für MFA umfassender und schwieriger sein dürften – trotzdem dürfen diese Berufsgruppen nicht, was ein Heilpraktiker darf! Das nennt sich dann wohl ein Paradoxon.
Mein subjektives Fazit:
Jeder Heilpraktiker, der gut in seiner Arbeit ist, hat sein Talent verschwendet, da er genauso gut als Krankenpfleger, Arzt, Psychologischer Psychotherapeut etc. dasselbe zum größeren Nutzen einbringen sollte.
Ich akzeptiere, daß eigene Krankheitserfahrung zur Entscheidung führen kann, den kostbaren Studienplatz zugunsten einer alternativen „Ausbildung“ aufzugeben. Aber trotzdem ist es bedauerlich, wenn daraus eine unreflektierte Haltung resultiert – so kommt es mir zumindest nach dem Lesen Ihres Beitrages vor.
Haben Sie sich das Buch von Elvira Bierbach einmal eingesehen? Das ist das Wissen, was ein Heilpraktiker mindestens nachweisen muss, will er die Prüfung bestehen. Die Kenntnisprüfung ist sehr umfangreich, es gibt eine hohe Durchfallquote, insofern muss der Heilpraktiker umfangreiches Wissen nachweisen, sonst fällt er durch und praktiziert auch nicht! Anders ist es in der Tat beim Tierheilpraktiker, Tiere darf in Deutschland Jeder behandeln, da Tiere als Sache gelten.
Ich persönlich habe einige Jahre Medizin studiert, um eine gute Basis zu haben. Zudem vergeht so gut wie kein Jahr ohne Fortbildung und schon gar nicht ohne das Wälzen von Fachbüchern. In den Fortbildungen, die in der Tat zum Teil von Ärzten gehalten werden, sitzen Heilpraktiker neben Ärzten, in Qualitätszirkeln tauschen sich Ärzte und Heilpraktiker aus. In jedem Studium wird auch Wissen vermittelt, das im Nachhinein vergessen oder nicht unbedingt gebraucht wird. Die Einzelheiten aus dem Zitronensäurezyklus habe ich im Praxisalltag jedenfalls noch nie gebraucht. Es gibt in jedem Berufsstand schwarze Schafe.
Ein guter Heilpraktiker wird offen sein für Kooperation mit Ärzten, Kollegen und Supervision. Die meisten Heilpraktiker haben auch „ihren“ Arzt und kommen im Übrigen zu ihrem Beruf, weil ihnen die Schulmedizin entweder nicht ausreichend oder gar nicht helfen konnte, so war es auch bei mir. Ohne die Schulmedizin wäre ich tod! Ohne die naturheilkundliche Behandlung ginge es mir nicht so gut, wie es mir geht und ich wäre abhängig von Cortison und Schmerztabletten!
Wie wäre es mit Zusammenarbeit und / oder Kooperation, sodass Jeder seinen Bereich übernehmen kann, in dem er sich gut auskennt?! Ich schicke meine Patienten zur Abklärung zum Arzt bzw zu einer Ärztin, falls sie nicht eh schon vordiagnostiziert und in Behandlung sind. Dafür hat der Arzt keine Kenntnisse darüber, wie ich Kräuter zusammenstelle , welche Akupunkturpunkte ich nadele oder wie ich in der Körperpsychotherapie vorgehe.
Und nein, verschreibungspflichtige Medikamente darf ein Heilpraktiker nicht anwenden! Was im Notfall zu tun ist, hat der HP zu lernen und was Injektionstechniken angeht…im Medizinstudium durfte ich erst nicht, dann sollte ich plötzlich an die Patienten. In der Heilpraktikerausbildung gab es Seminare dazu mit Übungseinheiten, außerdem sind Injektionstechniken in der mündlichen Prüfung Inhalt. Eine angehende Kollegin ist durchgefallen, weil sie in der mündlichen Prüfung die Infusion falsch vorbereitet hat. Eine Dokumentationspflicht gibt es und die Karteikarten müssen 10 Jahre aufbewahrt werden.
Letztendlich sollte man auch den Menschen wieder mehr Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zurückgeben und ihnen nicht jegliche Kompetenz absprechen.
Ich bin für ein Miteinander, nicht Gegeneinander. Und klar, eine einheitliche Regelung über die Ausbildungsrichtlinien wäre schön, nur, wenn wir kein umfangreiches Wissen nachweisen können, werden wir sowieso nicht zugelassen! Die Prüfungen laufen im Übrigen zentralisiert ab.
Viele Grüße
Herr Dr. Aust,
Ihre Chance es allen überheblichen und selbstüberzeugten Heilpraktikern hier zu zeigen:
Edit 18.08.2017: Link erloschen.
Und wenn Sie zu einer Spendensammlung aufrufen, haben Sie die 150 Tacken ganz fix zusammen, da bin ich mir sicher!
Jawoll, Pharmakologie (allgemeine und spezielle) und Toxikologie sind Pflichtfächer, und es besteht auch die Möglichkeit, seinen Facharzt in diesem Bereich zu machen (nach dem Abschluß des Studiums). Pharmakologie ist übrigens nicht mit Pharmazie zu verwechseln, für letzteres sind die Apotheker zuständig.
Was die Frage der vielen unterschiedlichen Fächer anbelangt, die das Studium etwas überfrachtet aussehen lassen – die Diskussion ist recht alt, da letztlich vieles, was im Studium gerlent wird, am Ende auch wieder vergessen wird oder im Berufsleben überflüssig erscheint. Trotzdem hat es einen gewissen Charme, in den 6 Jahren, die das Studium dauert, einen umfassenden Überblick über die gesamte Heilkunde zu erhalten. – Danach wird das nie wieder derartig möglich sein und hat alleine schon deshalb Sinn, da viele Erstsemester noch gar nicht alle Fächer der Medizin kennen und noch nicht hundertprozentig wissen, was sie später machen möchten. Die Kehrseite ist, daß viele Fähigkeiten erst im Berufsleben erworben werden (daher auch die 4 – 6 Jahre dauernde Weiterbildungszeit zum Facharzt, welche mehr oder minder gut organisiert ist). Unterm Strich ist die Struktur des Studiums sicher eine „zweitbeste Lösung“ – eine beste gibt es aber nicht. Persönlich konnte ich auf jeden Fall von „fachfremden“ Lerninhalten aus dem Studium profitieren, da mein Weiterbildungsfach sehr interdisziplinär angelegt ist.
Was mich zum Punkt bringt, daß zumindest ein Teil der Ärzte zur kontinuierlichen Weiterbildung während des Berufslebens verpflichtet ist – ich werde mich jetzt nicht auf eine Debatte über pharmaziegesponsorte Veranstaltungen in noblen Restaurants einlassen, aber immerhin gibt es diese (wenn auch deutlich verbesserungsfähige) Einrichtung. Ein Heilpraktiker hingegen muß sich auch nach der Erteilung der Berufserlaubnis um keine einzige neue wissenschaftliche Erkenntnis kümmern – warum sollte er auch? …Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren…
Nach §27 der Approbationsordnung für Ärzte sind Leistungsnachweise in Pharmakologie und Toxikologie Voraussetzungen für die Zulassung zum zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Wie diese Leistungsnachweise aussehen, regeln die Universitäten selbst. Ich nehme an, es wird eine Klausur geschrieben oder eine mündliche Prüfung abgelegt. Immerhin ist die Pharmakologie offenbar ein Pflichtfach.
Dass generell sehr viele Fächer in einem begrenzten Stundenvolumen untergebracht werden, hat mich schon des Öfteren verwundert und ist offenbar ein generelles Merkmal des Medizinstudiums
Ohne irgendjemand zu nahe zu treten zu wollen, aber haben Sie mal Ärzte gefragt, welche Rolle die Pharmakologie in ihrer universitären Ausbildung gespielt hat? Sie werden erstaunt sein, wie wenige Stunden das sind. Das macht natürlich die Ausbildung von Heilpraktikern nicht besser, relativiert sie allerdings etwas und erklärt zum Teil, warum auch so viele Ärzte Homöopathie anwenden.
Pingback: Wenn Heilpraktiker ihr Unwesen treiben – Ein Horror-Erlebnisbericht einer Krebspatientin | Ratgeber-News-Blog
Ein sehr ausführlicher Beitrag. Vielen Dank. Es geht auch schlimmer, wenn man bedenkt, dass der „kleine“ Heilpraktiker sogar Psychotherapie durchführen darf, ohne jegliche Ausbildung. Dazu habe ich einen Beitrag geschrieben: Edit 15.08.2017: Link erloschen.
Danke für diesen Beitrag und die teilweise auch sehr qualifizierten Kommentare.
Als Hausarzt mit dem Schwerpunkt psychosomatische und naturheilkundliche Behandlung fällt mir auf, das einige Heilpraktiker auch häufig dadurch schaden, das sie die Entfaltung der Eigenregulationsfähigkeit (psychisch und somatisch) behindern. Durch das ständige Bereitstehen und sofortige Antworten auf Symptome mit homöopathischen Komplexmitteln wird den Patienten (und damit unserem Immunsystem) nicht vermittelt, das sie auch selbst mal mit einem Problem z.B. durch Ruhe und Abwarten (sich richtig wehren) fertig werden können. Strenge Diäten zur Behandlung von „Darmpilzen“ verunsichern die Patienten und führen zu einer sehr ängstlichen einseitigen Ernährung. Ich habe einige Krebspatienten kennen gelernt, welche durch die von Heilpraktikern vermittelte Vorstellung nur mit einer Diät Krankheiten heilen zu können, sich selbst geschädigt haben. Die gängige pseudowissenschaftliche Praxis Blut abzunehmen an ein „Immunlabor“ zu schicken, das dann mit der Therapieempfehlung für bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder naturheilkundliche Fertigarzneimitteln antwortet, hat aus meiner Sicht nichts mit Natur- oder Erfahrungsheilkunde zu tun.
Zum Thema des Blogs: Ein objektiver wissenschaftlicher Nachweis jeder Therapierichtung, die nicht „idiotensicher“ ist, sondern von der persönlichen Kompetenz, der Erfahrung des Therapeuten und der Interaktion Therapeut-Patient abhängig ist, kann aus meiner Sicht nicht gelingen. Alleine eine gut gemachte biographische Anamnese entfaltet eine gewisse therapeutische Wirkung. Heilkunde hat auch immer etwas mit Suggestion zu tun – darf sich aber nicht alleine darauf verlassen.
Mir ist aufgefallen, daß hier in verschiedenen Varianten das Caveat-emptor-Prinzip hochgehalten wird: Wer zum Heilpraktiker geht, wer Homöopathie anwendet, der ist selbst schuld (oder schlau, je nach Sichtweise), denn er macht das eigenverantwortlich, aufgrund einer informierten Entscheidung, und er ist aller Konsequenzen gewahr.
Eine Bemerkung dazu: Wir alle, die wir hier fleißig schreiben, haben mutmaßlich einen hohen formalen Bildungsstand, der uns befähigen sollte, zwischen sinnvoll und nicht zu unterscheiden – aber selbst ein Teil von uns, die sich als reflektiert bezeichnen würden, schafft das nicht.
Und nun stelle man sich bitte einen Menschen aus einfachen Verhältnissen, fernab vom Bildungsbürgertum, vor, an einer schweren Erkrankung leidend, völlig überfordert – aus der eigenen (medizinischen) Berufserfahrung weiß ich, daß diese (und nicht nur solche) Menschen das lebende Gegenbeispiel zum „informed consent“ darstellen. Sie sind verunsichert, möchten oft genug eine „klare Ansage“ und Führung – „Herr Doktor, SIE sind doch der Arzt und kennen sich damit aus, sagen Sie mir, was ich am besten machen sollte!“. Wenn ein solcher Patient nun an einen „Alternativ“-Mediziner oder einen Heilpraktiker gerät, der auf ihn eingeht und ihm einen Weg zur Heilung oder Beschwerdelinderung anzeigt, dann ist doch der Patient in all seiner Verzweiflung kein Dummkopf und auch nicht ein „Endverbraucher“, sondern eben ein hilfesuchender Patient.
Und auch das ist ein weiterer wichtiger Grund, die staatlichen Regularien im Heilpraktikerwesen verbessert werden müssen, denn letztlich trägt ein Heilpraktiker die gleiche moralische Verantworung für seine Klienten, wie der Arzt für die Patienten.
Hallo,
ich muss zugeben, dass der der oben angeführte Artikel zum grossen Teil stimmt.
Ich selbst habe im Jahr 1984 in Aachen nach einem autodidaktischen Aneignen der grundlegenden medizinischen Kenntnisse (bereits damals mit Besuchen von anatomischen Vorlesungen am Klinikum Aachen) und der Verfahren der Naturheilkunde im ersten Versuch die Heilpraktikerüberprüfung bestanden (damalige Durchfallquote > 90 %) und danach diverse Fortbildungsmassnahmen und 9 Monate Praktikum in der grössten Naturheilpraxis in Aachen absolviert.
In der folgenden Tätigkeit in eigener Praxis in Eschweiler wurde ich mir immer mehr bewusst, dass mein Wissen doch noch viel zu gering war, um meinen Ansprüchen zur Untersuchung von Patienten und deren Behandlung gerecht zu werden.
Im Sommer 1989 begann ich (im biblischen Alter von 40 Jahren) das Studium der Humanmedizin in Düsseldorf, zugelassen ohne Wartefrist durch Erreichen der Bestenquote beim sog. „Medizinertest“.
Im Frühjahr 1993 bestand ich das Physikum und absolvierte bis 2002 fast alle Scheinprüfungen der klinisch-theoretischen und klinischen Fächer bis zum 2. Staatsexamen.
Ich habe das praktische Jahr nicht absolviert, da mir viel daran lag, meine Praxis weiterzuführen, denn das Studium absolvierte ich „nebenbei“, deshalb auch über den Zeitraum von ca. 12 Jahren.
Im Institut für Soziologie in Düsseldorf sowie im Institut für Anatomie in Aachen arbeitete ich als studentische Hilfskraft über insgesamt sieben Jahre mit 10 – 19 h pro Woche.
Dies ist also auch eine Möglichkeit, sich als Heilpraktiker fortzubilden.
Bzgl. Weiterbildung in schulmedizinischen Fächern: Die Vorlesungen an den Hochschulen sind grösstenteils frei zugänglich, ohne Immatrikulation etc., lediglich Seminare und Praktika (die ich übrigens alle besucht habe), sind anmeldepflichtig. Dies ist sicherlich eine hervorragende Möglichkeit, medizinisches Wissen ohne teure HP-Schulen zu erlangen.
Ich bezeichne mich nicht als Arzt o.ä., glaube aber von mir, aufgrund o.g. Aus- und Fortbildung, gut auf den Beruf und die Tätigkeit als HP vorbereitet zu sein.
Es sollte niemand glauben, dass Medizinstudenten, die oftmals auch nur auf das Bestehen der Prüfungen hin lernen, daraus die Fähigkeit erlangen, gute Ärzte im Sinne des o.a. Artikels zu werden.
Freundliche Grüsse
Rolf E. Megow
@Harald: Bitte einen anderen Namen benutzen, da ich bisher unter diesem Namen gepostet habe.
Mit freundlichen Grüßen
Harald
Pingback: (Wirkungslose) Alternativen Spezial – Alternative Medizin in der Praxis | Nullius in Verba
Hallo,
alles Übertegeln wollen typisch deutsch. Die Leute, welche zum HP gehen, sind doch nicht blöd. Man kann sich auch bewusst sein das man selbst für seine Entscheidungen verantwortlich ist..Bevor ich zum HP gehe informiere ich mich über diesen. Wenn Placebo wirkt, warum nicht. Jeder spricht auf einen anderen an. Selbstverantwortung ist besser als Verblödung durch immer mehr Gesetze.
Schönen Tag noch
Harald
@Hr Aust.
…
Exit Ralf
…
Was heisst hier exit Ralf ? Sie haben mir das letzte Wort eingeräumt und das werde ich auch noch liefern. Schauen wir mal, ob sie sich daran halten und ob es ihr Ego zulässt.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf
Exit Ralf – enter Harald.
> Hier werden Menschen, die sich von einem Heilpraktiker behandeln lassen, als dumm dargestellt.
Belegen Sie Ihre Behauptung mit einem Zitat aus diesem Thread.
> Hier wird immer wieder Heilpraktiker mit Homöopathie gleichgestellt.
Belegen Sie Ihre Behauptung mit einem Zitat aus diesem Thread.
> … dann wird er halt denunziert (siehe User Ralf)
Belegen Sie Ihre Behauptung.
Diese Antwort http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=2398#comment-16540 gilt auch hier.
Na, ich hoffe, Ralf wird hier wieder auftauchen.
Bisher hat er dargestellt, was seine Diskussionspartner aufgrund ihrer eigenen Argumentation meinen und denken sollten. Recht geschickt, vermeidet der doch damit, seine eigenen Position darzustellen und argumentativ verteidigen zu müssen.
Also @ Ralf, das ist noch eine offene Frage:
Sind sie der Meinung, die Zulassungsvoraussetzungen für eine Tätigkeit als Heilpraktiker genügen, um ihn als Therapeut tätig werden zu lassen?
Sehr geehrte Damen und Herren,
@Ralf:
Vielen Dank,
sie haben die Widersprüche im Vorgehen und in den Aussagen von Hrn Aust nachgewiesen.
@Norbert Aust,
>Nicht jeder, der sich für wichtig hält, ist es auch.
Da haben sie vollkommen recht Hr Aust.
Es wäre gut, wenn sie aufhören würden, dann verfangen sie sich nicht noch mehr in Widersprüche.
Hier wird immer wieder, von den Antis, die Ausbildung eines Arztes mit der Ausbildung eines Heilprakikers verglichen. Der Heilprakitker darf nur ein Bruchteil dessen, was ein Arzt nach seiner Ausbildung darf. Wenn er sich nicht daran hält kann er gerne angezeigt werden.
Hier werden Menschen, die sich von einem Heilpraktiker behandeln lassen, als dumm dargestellt.
Hier wird behauptet, die Heilpraktikerprüfung kann durch ein bisschen lernen bestanden werden. Der Beweis hierzu wird nicht erbracht oder wird gefälscht.
Hier wird immer wieder Heilpraktiker mit Homöopathie gleichgestellt.
Und wenn widersprochen wird dann wird er halt denunziert (siehe User Ralf)
mit freundlichen Grüßen
Harald
Pingback: Esoterisches Ärzte-Bashing, Mythen und die Erwiderungen 2 @ gwup | die skeptiker
Guten Abend Herr Aust,
ich bewundere Ihr Durchhaltevermögen, was die äußerst lästige Diskussion mit Ralf angeht. Gut, dass Sie dem Ganzen jetzt ein Ende gesetzt haben. Ihre Zeit lässt sich wirklich besser einsetzen.
Mit einem Befürworter der Heilpraktiker bzw. der Homöopathie über Gesundheit zu diskutieren, ist wie mit einem Islamisten über Religion.
Der Vergleich mag radikal klingen, doch in ihrem Fanatismus nehmen sich die angesprochenen Gruppen nichts.
Letztendlich lassen sich Heilpraktiker und Homöopathen durchaus auch als Glaubensgemeinschaft bezeichnen.
Und es geht nicht, dass unsere Gesundheit zur Glaubensfrage verkommt, weshalb ich mich auch in einem sozialen Netzwerk um die Verbreitung der Petition bemühe.
Es ist traurig mit anzusehen, dass persönliche Anekdoten über die Wirksamkeit von homöopathischen Mittelchen bei den Menschen (vor allem in Deutschland) einen höheren Stellenwert genießen als klinische/wissenschaftliche Studien wie zum Beispiel die äußerst aussagekräftigen RCTs oder Doppelblindstudien.
Das Verbot von der Kostenübernahme der Zuckerkügelchen ist der erste Schritt in die richtige Richtung, sonst werden in Zukunft noch die Kosten für Weihwasser übernommen.
Vielleicht lassen sich dann einige durch einen Blick in das leere Portmonee von dem homöopathischen Irrglauben abbringen, der den medizinischen Fortschritt bremst.
Dass so viele Leute ihren Verstand über Bord werfen und auf Heilpraktiker vertrauen ist eine Blamage für den Wissenschaftsstandort Deutschland.
Ach Ralf,
ich hatte kurz darüber nachgeacht den ganz Murks den sie so von sich geben mal zusammenzustellen und die beiden Diskussionsstränge zu ordnen. Aber das würde überhaupt keinen Sinn machen. Wieso? Weil sie nicht in der Lage oder Willens sind ordentlich zu diskutieren.
Die ganze Zeit schon winden sie sich um konkrete Aussagen, ignorieren Argumente und behaupten immer wieder das selbe, obwohl darauf längst reagiert wurde.
Ich behaupte: Es geht ihnen gar nicht um eine Diskussion geschweige denn einen Erkenntnisgewinn.
Mit ihrem letzten Kommentar haben sie den Vogel dann abgeschossen:
Falls ich aufhöre zu antworten, haben sie meine Antworten nicht mehr freigeschaltet.
Jetzt haben sie die Möglichkeit eninfach nichts mehr zu schreiben und Herr Aust wird von manchen Lesern verdächtigt sie nicht mehr freizuschalten. Was soll das? Herr Aust hat keine Möglichkeit das zu verhindern. Das muss ihnen doch klar sein.
Die ganze Zeit waren ihre Argumente nur in homöophatischen Dosen vorhanden. Jetzt „potenzieren“ sie ihre Argumente ins Unendliche und haben das ultimative Argument.
Sie scheinen mir ein ganz dreister zu sein.
@ Ralf
wir sind also wieder am Ausgangspunkt angelangt. ‚Sie und der Gesetzgeber‘ halten die Heilpraktikerprüfung für ausreichend. In der ganzen langwierigen Diskussion haben Sie kein einziges Sachargument meinerseits entkräftet bzw. ein neues Sachargument vorgebracht.
Eine Diskussion mit Ihnen erweist sich demnach als langwierig, aber sinnlos und unergiebig.
Gleichzeitig kündigen Sie an, dass Sie nicht aufgeben wollen.
Dafür ist mir meine Zeit zu schade, da habe ich wirklich Besseres zu tun. Wenn Sie für Ihr Ego das letzte Wort haben müssen, dann schreiben Sie halt noch einen Kommentar – und gut ist es.
Nicht jeder, der sich für wichtig hält, ist es auch.
Nachtrag
@Ralf: Sind sie denn der Meinung, das Erfüllen der Zulassungsvoraussetzungen wäre ein geeignetes Kriterium, einen Heilpraktiker als Therapeut tätig werden zu lassen?
@Ralf:
Es geht doch gar nicht darum, dass Heilpraktiker sich womöglich weiterbilden. Es geht um die Zulassungsvoraussetzungen.
Ich zitiere Herrn Aust: „…Es ist unverständlich, warum in Deutschland Personen aufgrund nur rudimentärer medizinischer Kenntnisse gestattet wird, gewerblich die Heilkunde auszuüben….“
Es bedarf eines Hauptschulabschlusses, eines Mindestalters, eines einwandfreien polizeilichen Führungszeugnisses und einer theoretischen Prüfung, deren Stoff man sich innerhalb kurzer Zeit aneignen kann. Danach ist man berechtigt, Menschen zu therapieren.
Man darf therapieren, ohne jemals eine therapeutische Ausbildung genossen zu haben. Das ist bei einem Arzt anders, und daher sollten nur Ärzte berechtigt sein, als Heilpraktiker zu arbeiten. Die bilden sich übrignes auch regelmäßig weiter.
Hr Aust,
…
Dann kommentieren Sie doch in einem Thread auch nur die Dinge, die in diesen Thread gehören und nicht kreuz und quer.
..
Wie bitte ???
Also ich zeigen ihnen gerne den Verlauf auf:
1. Das Thema wird in einem Thread diskutiert
2. Sie machen zu dieser Diskussion ein weiteren Thread auf
3. Ich reagiere auf ihre und anderen Aussagen (und zwar direkt auf diese) im alten Thread und reagiere auf ihren neuen Bericht.
4. Sie lasten mir an, ich würde kreuz und quer kommentieren.
Was soll’s, der Mitleser wird das schon richtig wahrnehmen.
…
Nein. Falsch. Ich habe Ihnen meine Gründe dargelegt. Kurz: Ich ermittle zwar keine neuen Daten, d. h. ich führe keinen
neuen Versuch durch, aber ich vollziehe sehr wohl die Datenauswertung und die Schlussfolgerungen nach, so wie die Autoren
der Studien es beschrieben haben – und glaube den Autoren, dass die angegebenen Messwerte zutreffen.
…
Stimmt so natürlich nicht. Sie untersuchen Studien auf Verfahrensfehler und beurteilen sie daraufhin.
Sie versuchen eben nicht den Inhalt der Studie nachzuvollziehen.
Daher legen sie eben doch verschiedene Maßstäbe an, wenn sie von mir erwarten, dass ich ihre Evidenzen nachvollziehen soll.
…
Was haben Sie denn ausdrücken wollen?
Wissen Sie, Sie sind einer von den unangenehmeren Diskutanten. Sie stellen, sagen wir mal anzügliche Bemerkungen in den
Raum (“Bisher sehe ich nur heisse Luft und ein Buch, mit dem sie ihre Rente aufbessern wollen. Und neuerdings auch Vorträge
für die man Eintritt zahlen muss.”) und wenn man Sie auf die Bedeutung anspricht, haben Sie das natürlich nicht gesagt. So
wie Sie die ‘gleiche Evidenz für das Impfen’ fordern, aber nichts von einer PTC gesagt haben.
..
Im Kontext geht dies genügend hervor, was ich damit ausgedrückt habe.
Wissen sie, anzüglich hat, lt Duden, mehrere Beudeutung.
Ich gehe mal davon aus sie meinten „auf etwas Unangenehmes anspielend“ und damit gebe ich ihnen sogar recht.
Wissen sie, dass ich ihnen unangenehm bin, wenn ich ihre Aussagen widerlege und von ihnen nicht gelieferte gleiche Maßstäbe
verlange, ist klar.
Wissen sie, es hilft auch nicht, gemäß ihrer Taktik, solange nachzufragen und zu kommentieren bis der Gegenüber aufgibt.
Werden sie bei mir allerdings nicht erleben.
Falls ich aufhöre zu antworten, haben sie meine Antworten nicht mehr freigeschaltet.
…
Brauchen Quereinsteiger keine Ausbildung? Oder ist für Sie eine Ausbildung nur das, was man direkt nach der Schule
absolviert? Ich hoffe sehr, dass der Automechaniker, der mein Auto repariert, vorher gründlich gelernt hat, wie das geht,
ob Quereinsteiger oder nicht. Desgleichen hoffe ich sehr, dass auch der Pfleger im Krankenhaus gelernt hat, was er tun
muss. Oder würden Sie Ihr Auto einem KFZ-Mechaniker anvertrauen, der nach Gutdünken dran rumrepariert, so wie er sich das
ausgedacht hat, dass es eigentlich gehen müsste?
Vielleicht sollten wir die Begriffe klären: Eine Ausbildung sind alle Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, dass jemand die
Kenntnisse und Fähigkeiten erwirbt, die er für die Ausübung eines Berufes oder das Ausführen einer Tätigkeit braucht. Das
ist nicht nur die Lehre, die man direkt nach der Schule absolviert, sondern ist unabhängig vom Alter.
Eine Ausbildung ist die Grundlage dafür, die Kenntnisse, die man in der Folge als Erfahrung sammelt, einzuordnen und zu
verstehen. Ohne eine Ausbildung als Grundlage geht das nicht – unabhängig vom Lebensabschnitt, in dem man sie erwirbt.
..
Vielen Dank für diesen Kommentar.
Es freut mich sehr, dass sie ihren Standpunkt überdacht haben.
Dann sollten sie den Heilpraktikern aber genauso zugestehen, dass sie sich entsprechend bilden, um sich auf ihrem Tätigkeitsgebiet auszukennen.
Und sie nicht auf die Prüfung reduzieren, die ich und der Gesetzgeber mit der schriftlichen und der mündlichen Prüfung, für ausreichend halte.
Ansonsten würden sie auch hier heterogene Maßstäbe ansetzen
mit feundlichen Grüßen
Ralf
Diese Art (auf „Ralf“ bezogen) zu diskutieren scheint mir symptomatisch für Anhänger einer Glaubensrichtung zu sein, egal ob es da um religiöse Inhalte geht oder um irgendwas anderes: Sich aufhängen an einer im Grunde unwichtigen Nebensache und so lange dran rumnörgeln, bis das Gegenüber einfach keine Lust mehr hat. Dann hat man gewonnen. Voll kindisch.
Ist es denn wirklich so schwer, sagen zu können „Ich habe jahrelang in einem fundamentalen Irrglauben gelebt, aber es kann nur besser werden“?
>Sie selbst, auch wenn sie das abstreiten, äussern sich inhaltlich zu Themen, die sie nicht studiert haben.
Um auf das Thema dieses Blogs, die nicht vorhandene Ausbildung von Heilpraktikern, zurückzukommen:
Um sich dazu zu äußern, ist auch kein Studium erforderlich (welches auch, das der Esoterik?).
Es reicht der gesunde Menschenverstand, um zu begreifen, dass an einem System, das es medizinischen Laien erlaubt, sich ohne entsprechende Ausbildung an kranken Menschen zu versuchen, etwas nicht stimmen kann und eine Korrektur dringend erforderlich ist.
Neben Deutschland und einigen Kantonen in der Schweiz kommt kein Land auf die Idee, eine solche Paradoxie zuzulassen.
@ Ralf
> es ist schon etwas lästig in 2 Threads über das selbe Thema zu diskutieren.
Dann kommentieren Sie doch in einem Thread auch nur die Dinge, die in diesen Thread gehören und nicht kreuz und quer.
> Wie in dem andern Thread schon aufgezeigt, ist ihre Evidenz eben nicht nachvollziehbar:
Siehe meine Antwort im älteren Thread (kommt gleich).
> Sie erwarten dass ich ihre Aussagen nachvollziehe, die ich (siehe oben) gar nicht nachvollziehen kann.
Natürlich können Sie, aber diese Diskussion gibt es gleich im älteren Theread.
> Die Homöopathie lehnen sie aufgrund Fehler in der Studiendurchführung ab, ohne die Studie inhaltlich nachzuvollziehen.
Nein. Falsch. Ich habe Ihnen meine Gründe dargelegt. Kurz: Ich ermittle zwar keine neuen Daten, d. h. ich führe keinen neuen Versuch durch, aber ich vollziehe sehr wohl die Datenauswertung und die Schlussfolgerungen nach, so wie die Autoren der Studien es beschrieben haben – und glaube den Autoren, dass die angegebenen Messwerte zutreffen.
> Hier legen sie unterschiedliche Maßstäbe an.
Nein. Siehe oben.
> Ich habe nie geschrieben, dass ich das verwerflich finde.
Was haben Sie denn ausdrücken wollen?
Wissen Sie, Sie sind einer von den unangenehmeren Diskutanten. Sie stellen, sagen wir mal anzügliche Bemerkungen in den Raum („Bisher sehe ich nur heisse Luft und ein Buch, mit dem sie ihre Rente aufbessern wollen. Und neuerdings auch Vorträge für die man Eintritt zahlen muss.“) und wenn man Sie auf die Bedeutung anspricht, haben Sie das natürlich nicht gesagt. So wie Sie die ‚gleiche Evidenz für das Impfen‘ fordern, aber nichts von einer PTC gesagt haben.
> Na dann hoffe ich mal für sie, dass niemand, der als Quereinsteiger einen Beruf ausübt diese Zeilen liest und z.B.
Brauchen Quereinsteiger keine Ausbildung? Oder ist für Sie eine Ausbildung nur das, was man direkt nach der Schule absolviert? Ich hoffe sehr, dass der Automechaniker, der mein Auto repariert, vorher gründlich gelernt hat, wie das geht, ob Quereinsteiger oder nicht. Desgleichen hoffe ich sehr, dass auch der Pfleger im Krankenhaus gelernt hat, was er tun muss. Oder würden Sie Ihr Auto einem KFZ-Mechaniker anvertrauen, der nach Gutdünken dran rumrepariert, so wie er sich das ausgedacht hat, dass es eigentlich gehen müsste?
Vielleicht sollten wir die Begriffe klären: Eine Ausbildung sind alle Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, dass jemand die Kenntnisse und Fähigkeiten erwirbt, die er für die Ausübung eines Berufes oder das Ausführen einer Tätigkeit braucht. Das ist nicht nur die Lehre, die man direkt nach der Schule absolviert, sondern ist unabhängig vom Alter.
Eine Ausbildung ist die Grundlage dafür, die Kenntnisse, die man in der Folge als Erfahrung sammelt, einzuordnen und zu verstehen. Ohne eine Ausbildung als Grundlage geht das nicht – unabhängig vom Lebensabschnitt, in dem man sie erwirbt.
> Sie hätten sich, bevor sie so einen Mist schreiben, zuerst einmal die Lebensläufe vieler guter Spezialisten anschauen sollen.
Nennen Sie ein paar Beispiele für solche Lebensläufe, die man nachlesen kann.
> Sie selbst, auch wenn sie das abstreiten, äussern sich inhaltlich zu Themen, die sie nicht studiert haben.
Woher wollen Sie das denn wissen? Messtechnik, Datenauswertung, Statistik, Mathematik etc. gehören sehr wohl zu den Ausbildungsinhalten eines Ingenieurs meiner Fachrichtung. Das sind die Dinge, die ich in den Studien betrachte und über die ich schreibe. Ob die richtigen Therapien verordnet wurden, die richtigen Mittel verabreicht wurden, das würde medizinisches Wissen voraussetzen, das ich nicht habe. Daher beschäftige ich mich damit auch nicht.
Hr Aust,
es ist schon etwas lästig in 2 Threads über das selbe Thema zu diskutieren.
Natürlich ist meine Angabe nachprüfbar. Sie können den Versuch ausführen, stellen Sie dabei sicher, dass die Zahl der
Minuten in der Endzeit kleiner ist als in der Startzeit. Dann können Sie sich überzeugen, ob meine Angaben stimmen. Das
nennt man nachprüfbar.
Wie in dem andern Thread schon aufgezeigt, ist ihre Evidenz eben nicht nachvollziehbar:
1. Kann ich ihre Evidenz mit dem Snapshot eben nicht nachvollziehen (ich sehe keine Start und Endzeit)
2. wie in dem anderen Thread schon aufgezeigt, können ihre Angaben verglichen mit ihrem Beitrag bei gwup auch nicht
stimmen, wenn sich likamundi um 1h verrechnet.
3. Kann ich nicht nachvollziehen, ob sie nicht einfach einen im Inet verfügbaren Lösungsschlüssel verwendet haben.
Welcher ‘Evidenz-Forderung’ sehen Sie sich ausgesetzt? Welchen Maßstab lege ich Ihrer Ansicht nach an mich selbst an? Worin
besteht der Unterschied?
Na gut, dann also nochmal:
Sie erwarten dass ich ihre Aussagen nachvollziehe, die ich (siehe oben) gar nicht nachvollziehen kann.
Die Homöopathie lehnen sie aufgrund Fehler in der Studiendurchführung ab, ohne die Studie inhaltlich nachzuvollziehen.
Hier legen sie unterschiedliche Maßstäbe an.
Und was ist daran verwerflicher als bei Heilpraktikern und Homöopathen, die das gleiche tun?
Ihre Fantasie geht wiedermal mit ihnen durch. Ich habe nie geschrieben, dass ich das verwerflich finde.
…
Ausbildung ist nicht alles, aber ohne Ausbildung ist alles nichts.
Meine Güte, das ist an Arroganz nicht mehr zu überbieten.
Na dann hoffe ich mal für sie, dass niemand, der als Quereinsteiger einen Beruf ausübt diese Zeilen liest und z.B.
als Lehrer ihre Kinder, Enkel (falls vorhanden) unterrichtet
als KFZ Mech ihr PKW repariert
als Pfleger sie einmal im Krankenhaus pflegen sollte
…
und sich verleiten lässt ihre Aussage persönlich zu nehmen.
Es gibt sehr viele Menschen, die einen Beruf (und das sehr gut, oft auch besser wie gelernte) ausüben, die sie früher nicht
gelernt oder studiert haben. Sie hätten sich, bevor sie so einen Mist schreiben, zuerst einmal die Lebensläufe vieler guter
Spezialisten anschauen sollen. Sie selbst, auch wenn sie das abstreiten, äussern sich inhaltlich zu Themen, die sie nicht studiert haben. Also bleibt mir auch hier nur übrig ihnen den Spiegel zu setzen und anzunehmen, dass sie mit ihrer Aussage
sich selbst gemeint haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf
> Ach wenn ich 2 Zeiten und 2 Zeitunterschiede hinschreibe wie sie, ist dies nachprüfbar ?
Natürlich ist meine Angabe nachprüfbar. Sie können den Versuch ausführen, stellen Sie dabei sicher, dass die Zahl der Minuten in der Endzeit kleiner ist als in der Startzeit. Dann können Sie sich überzeugen, ob meine Angaben stimmen. Das nennt man nachprüfbar.
> Bei ihrer Evidenz Forderung an mich legen sie wieder nicht den gleichen Maßstab an, den sie an sich selbst bei der Untersuchung der Homöopathie anlegen. Diesen Sachverhalt scheinen sie einfach nicht zu begreifen.
Welcher ‚Evidenz-Forderung‘ sehen Sie sich ausgesetzt? Welchen Maßstab lege ich Ihrer Ansicht nach an mich selbst an? Worin besteht der Unterschied?
> …. und ein Buch, mit dem sie ihre Rente aufbessern wollen.
Und neuerdings auch Vorträge für die man Eintritt zahlen muss.
Und was ist daran verwerflicher als bei Heilpraktikern und Homöopathen, die das gleiche tun?
> Eine entspr. Ausbildung ist Bedingung für gute Arbeitsergebnisse
Ja, außer bei der Handvoll Genies, die mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten geboren werden, ist das so. Jedenfalls in den Bereichen, in denen unter dem Begriff ‚Ergebnis‘ etwas zu verstehen ist, das Substanz hat und an das man einigermaßen objektive Beurteilungsmaßstäbe anlegen kann. Zu irgendwelchem esoterischen Geschwurbel braucht man das natürlich nicht.
Ausbildung ist nicht alles, aber ohne Ausbildung ist alles nichts.
Hr Aust
Beantwortet sich beim Lesen doch von selbst, oder?
Danke für den Hinweis, sie haben recht, es beantwortet sich beim Lesen von selbst: Es gibt keine neuen Erkentnisse.
Unsinn. Sie haben nichts aufgedeckt. Lesen Sie meine diesbezügliche Antwort im vorherigen Thread, probieren Sie es aus und dann melden Sie sich wieder. Geben Sie dabei Zahlenwerte an, die nachprüfbar sind.
Ach wenn ich 2 Zeiten und 2 Zeitunterschiede hinschreibe wie sie, ist dies nachprüfbar ?
Unsinn ? Aber gut wenn sie es nochmal durchgekaut haben wollen:
Aussage Angelika in ihrem Blog: 17. März 2015 um 14:28
Ihr gwup Beitrag: 17. März 2015 um 17:01
Ihr Beitrag in ihrem Blog: 17. März 2015 um 18:45
Angegebene Zeit in ihrem Beweis Snapshot: 4:26
Zeitunterschied zwischen ihrem Blogeintrag bei gwup und Angelika’s Eintrag: 2:33
Bei ihrer Evidenz Forderung an mich legen sie wieder nicht den gleichen Maßstab an, den sie an sich selbst bei der Untersuchung der Homöopathie anlegen. Diesen Sachverhalt scheinen sie einfach nicht zu begreifen.
Warten Sie doch einmal ab, auf welchem Weg ich hier aktive werde. Eine Petition ist nicht das einzige – und sicher auch nicht unbedingt das beste Mittel, politisch aktiv zu werden.
Auf irgendwelchen nachhaltigen Aktionen ihrerseits, warte ich nun schon seit Beginn ihrer Anfeindungen vergebens.
Bisher sehe ich nur heisse Luft und ein Buch, mit dem sie ihre Rente aufbessern wollen.
Und neuerdings auch Vorträge für die man Eintritt zahlen muss.
Eine fehlende oder unzureichende Ausbildung lässt sehr wohl einen Rückschluss auf die Qualität einer Arbeit zu. Aber dies ist nicht die einzige Bedingung für gute Arbeitsergebnisse.
Das meinen sie auch noch ernsthaft, oder ? Eine entspr. Ausbildung ist Bedingung für gute Arbeitsergebnisse ?
Also bei der Auswahl eines Spezialisten verlasse ich mich persönlich auf seinen Reputation und Beispiele seiner Arbeiten und nicht auf seine Ausbildung, die er irgendwann mal genossen hat.
Aber das ist vermutlich der Unterschied.
mit freundlichen Grüssen
Ralf
HP ist aus Sicht des Gesetzgebers Opium fürs Volk.
Mit HP hält man die Menschen von den normalen Praxen fern. Dadurch schafft man finanzielle Entlastung für die Krankenkassen und der Ärztemangel gerade auf dem Land wird dadurch auch nicht ganz so spürbar.
Würde man die HP jetzt stärker regulieren, würde das HP-Netz massiv einbrechen und die Menschen würden mit ihren Wehwehchen verstärkt in die Arztpraxen drängen.
Aus dem gleichen Grund wird auch die Petition zur Kostenübernahme scheitern.
Sorry, wenn ich das jetzt etwas polemisch ausgedrückt habe, aber es ist leider so.
Ralf,
> Gähn, welche Erkenntnisse sind hier neu und wurde nicht schon im anderen Thread beleuchtet ?
Beantwortet sich beim Lesen doch von selbst, oder?
> Wahrscheinlich war ihnen peinlich, dass ihre Fälschung aufgedeckt wurde.
Unsinn. Sie haben nichts aufgedeckt. Lesen Sie meine diesbezügliche Antwort im vorherigen Thread, probieren Sie es aus und dann melden Sie sich wieder. Geben Sie dabei Zahlenwerte an, die nachprüfbar sind.
> warum gehen sie nicht den richtigen Weg und geben eine Petition ein
Warten Sie doch einmal ab, auf welchem Weg ich hier aktive werde. Eine Petition ist nicht das einzige – und sicher auch nicht unbedingt das beste Mittel, politisch aktiv zu werden.
> Die Schlussfolgerung, eine entsprechende Ausbildung würde Aufschluss auf die spätere Qualität geben, kann ich in meinem Alltag nicht nachvollziehen.
Kennen Sie den Begriff der ’notwendigen, aber nicht hinreichenden Bedingung‘? Sagen wir es so: Eine fehlende oder unzureichende Ausbildung lässt sehr wohl einen Rückschluss auf die Qualität einer Arbeit zu. Aber dies ist nicht die einzige Bedingung für gute Arbeitsergebnisse.
Wenn ‚Astrologen und Seelen-Energetiker‘ mit behördlicher Genehmigung die Heilkunde ausüben dürften, wäre das auch nötig. Wir sind hier beim Thema ‚Heilpraktiker‘, nicht beim Thema ‚Wunderheiler‘.
Im nächsten Schritt dann bitte auch Astrologen und Seelen-Energetiker gesetzlich regulieren. 🙂
Hr Aust:
Schon in meinem letzten Blogbeitrag (Link)
Gähn, welche Erkenntnisse sind hier neu und wurde nicht schon im anderen Thread beleuchtet ? Wahrscheinlich war ihnen peinlich, dass ihre Fälschung aufgedeckt wurde.
Der Gesetzgeber sieht das anders, viele Menschen in Deutschland, die dem Heilpraktiker ihr Vertrauen schenken, sehen das anders, eine handvoll Menschen hier im Blog, stimmen ihnen zu. Was soll’s
Wenn sie doch wirklich etwas erreichen wollen, warum gehen sie nicht den richtigen Weg und geben eine Petition ein ? Dies wurde ihnen kommentarlos schon einmal vorgeschlagen
Die Schlussfolgerung, eine entsprechende Ausbildung würde Aufschluss auf die spätere Qualität geben, kann ich in meinem Alltag nicht nachvollziehen.
Bei vielen Ingenieuren, Handwerkern, Heilpraktikern und auch bei vielen Ärzte nicht.
Mit freundlichen Grüssen
Ralf
Ich selber machte mich im Sommer 2011 als onkolog. Fachkrankenpfleger mit Palliativ Care Zusatzausbildung und in einer pulmonologischen Abteilung mit über 10 Jahren Berufserfahrung auf um eben die Kür zum HP zu erlangen.
Ich sondierte die im Breisgau und Emmendinger Raum vorh. HP Schulen und landete bei der mir auch vertragl. (Kündigungsfristen) wertigsten. So schlau war ich schon mal. Hatte zuvor Erkenntnisse in der Heilsteinkunde, Homöopathie, Bachblüten, Ruten und Pendeln sowie Geomantie erworben. Ja die Neugier ist ein guter Wissenswollender.
In der namentl. nicht genannten HP Schule im Emmendinger Raum wurde ich mit tatsächlich mir bekanntem Lehrstoff aus der Krankenplfege konfrontiert. Das Herz und der Herzkreislauf (Großer und Kleiner). Was man nicht behandeln darf und jede Menge Bei-Literatur (selbsterarbeitet durch die HP). In einer sehr angenehmen Atmosphäre saßen wir in dem Raum. Auf dem Tisch eine tolle Kristaldruse. Bergkristall. Nach jeder Unterrichtseinheit gab es dann Kärtchen mit Empfehlungen zu Bachblüten und Steinen. Um dann zu Hause das ganze vertiefen zu können und sich auch global zu präsentieren, wurden Webinare implementiert. So hatte ich Kontakt bis nach Mexico.
Nach 3 Monaten hatte ich genug und erkannte, dass ich ja schon HP bin doch ich dank meines Berufes diesen nicht einfach so als HP ausüben darf. Desweiteren erkannte ich schnell welches Nicht-potential da im Raum saß. Hausfrauen und sehr junge Leute die wohl noch nicht ausgebildet waren. Zumeist Berufsflüchtige mit naivem Blick ins Heilerwesen.
Was dann nach der HP Ausbildung an weiteren Kosten anfällt rechnete ich mir dank der angebotenen Wochenendseminare aus. Bestimmt wären da Kosten von + 5000 € zusammengekommen um all das, was dann der HP so anbieten darf, auch anwenden zu können. Allein ein versiertere Homöop. Ausbildung von ca. 1/2 Jahr kostet…. ja und das Seminar zum Marketing?
Ich schaute noch kurz bei einer Präsentation zur HP Psych rein aka der kleine HPler. Nada. Sehr beschämende was mir da geboten wurde.
Zugleich erlebe ich immer noch wie eine mir bekannte HP arbeitet und ihr Glaubenssystem wissentlich umsetzt. Ihre Diagnostik anwendet und mit Laboren arbeitet, die dann z.B. Darmpilzdiäten anbietet, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin abgelehnt werden.
Und ja ich bin für eine Reform des HP wesens. Zwingend nötig. Ich bin an der Front im Krankenhaus und bekomme mit was HPler zuweilen mit Patienten anstellen. Auch in Familien. Wegen Hörigkeit statt Vernunft. Wegen der vernünftigen und erfahrenen HP. Ah ja.
Wir leben in einem freien Land, was nun mal auch viel erlesenen Blödsin zulässt. Mit heilkundigen Grüßen.
Hallo Johannes,
bei der Amtsarztprüfung kommen die Alternativmethoden der Heilpraktiker definitiv nicht vor.
Wenn die Heilpraktikerschulen zum Abschluss einer Weiterbildung zu einem dieser Themen eine Prüfung anbieten – was es durchaus gibt – dann scheint diese auf keinen Fall verpflichtend zu sein. Man bucht sie extra, siehe diesen Link (http://www.paracelsus.de/ausbildung/ausb.asp?THEMA=phyto&katwahl=1). Was die Schule dann als Grundlage für ihr Zertifikat prüft, damit der Prüfling sich das dann an die Wnd hängen kann, ist zunächst deren eigene Sache. Ob es von irgendwelchen Verbänden übergreifende Regelungen gibt, kann ich nicht sagen, wenn ja, dann wäre das ein Binnenkonsens unter den Heilpraktikern bzw. deren Verbänden.
Hallo Norbert,
wie Du sicher weißt, werte ich derzeit 150 südbadische Heilpraktikerwebseiten nach ihrem Angebot an Humbug-Heilmethoden aus, um zu zeigen, dass die
Heilpraktikerberuf nur als Freibrief dient, ihre pseudomedizinischen Ansichten mit wissenschaftlichem und ärztlich aussehendem Anstrich unter die Leute zu bringen.
Meine Frage an Dich: Werden die angehenden Heilpraktiker auch in ihren
„Fach“gebieten der Pseudomedizin geprüft oder funktioniert das gar nicht, weil die Widersprüche zur Realität (Naturgesetze) und sogar innerhalb der Pseudomedizin eimfach zu gravierend in Erscheinung treten?
Der Heilpraktiker steht per se für eine andere Weltanschauung fern aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse. Er sieht sich als Bewahrer alter Heilweisen, er vermittelt antiquierte Annahmen über die Ursachen von Krankheiten und bietet für alle einen ganzheitlichen Lösungsansatz. Einen Zufall gibt es dabei nicht. Ob nun Krankheit als Sprache der Seele, Krankheit als Chance, allmächtige Selbstheilungsfähigkeit, spirituelle Kräfte, die heilen helfen, etc. pp., sind nichts als nette Märchen, die zum Selbstverständnis der Praxis eines Heilpraktikers gehören und alle dogmatischen Therapiemethoden werden immer als natürlich, sanft und nebenwirkungsfrei verkauft. Zudem gilt dieser Ansatz als einziger, um „echte“ Heilung zu erlangen, denn alles was „Schulmedizin“ mache, sei lediglich das Kurieren von Symptomen, wobei die Ursache der Krankheit erhalten bleibe und erneut Symptome ausbilden würde. Deswegen wird auch so viel Wert auf eine komplementäre Behandlung gelegt, wenn ein Alleingang nicht machbar ist. Also um wahrhaft zu heilen und um den Schaden der bösen Chemie zu mindern.
Altes Wissen, Natur, Mystifax, Allmachtsfantasien und spirituell-religiöse Züge, gehören unabdingbar zur Ausübung der Heilpraktikertätigkeit und daher rührt auch der große Erfolg.
Der Heilpraktiker ist somit derjenige, der zur Heilung verhilft und nicht der Arzt, dessen Methoden man in der Branche gelegentlich zur Symptombekämpfung duldet.
Er ist eigentlich mehr „Priester“ als Arzt und aus der Gilde Schmalspur-Mediziner mit erweiterten Medizin- und Pharmakenntnissen machen zu wollen, erscheint daher weder möglich noch sinnvoll.
Der Heilpraktiker gehört in die Kategorie Heilungsgottesdienst und ihm muss alles verboten werden, das medizinischem Fachpersonal und Ärzten vorbehalten ist. Er kann sich dann immer noch geistig-seelisch austoben, Placebos verteilen und behaupten, dass damit alle körperlichen Krankheiten verschwinden, nur mit Spritzen wedeln und Arzt mimen, geht dann nicht mehr.
Es ist ja z.B. der Wahnwitz, das ein HP Botox spritzen darf und ein Zahnarzt nicht nur nicht, sondern, dass er gegen das Heilpraktikergesetz verstößt und mit Strafe belegt wird, wenn er es tut.
Siehe hier: http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/botox-behandlung-warum-heilpraktiker-duerfen-was-zahnaerzten-untersagt-ist/
Ich bin für eine klare gesetzliche Regelung, die Heilpraktikern konkrete Beschränkungen auferlegt und sie dahin verschiebt, wo sie hingehören, denn die irrsinnigen Ideologien lassen sich weder verbieten noch ausradieren.
@Tim: Ich teile diese Meinung nicht. Ein gesetzliche Regelung des Inhalts – und nicht der Grenzen – des Heilpraktiker-Berufs ist längst überfällig. Unbegreiflich, dass jemand medizinische Ratschläge geben und Behandlungen ausführen darf und nicht nachweisen muss, dass er in den Themen entsprechend ausgebildet wurde. Niemand darf eine Steckdose anschliessen, der keine entsprechende Ausbildung samt Prüfung absolviert hat. Zusammen mit der fehlenden Verpflichtung, nachweisen zu müssen, was man denn in welcher Situation gemacht hat, kann selbst grobes Fehlverhalten dauerhaft nicht belangt werden.
Die Idee, den Berufsstand des Heilpraktikers zu stärken und inhaltlich aufzuwerten (= zu korrigieren), finde ich eine ausgezeichnete Idee, verglichen mit der Alternative, dagegen anzukämpfen.
>Himmel, muß man in Deutschland wirklich immer alles gesetzlich regeln?
Offensichtlich ja, sonst kommt es zu Zuständen, wie den hier beschriebenen.
>Heilpraktiker sind irgendwas, Ärzte sind Ärzte – deutliche Kategorien, die nun wirklich jedem bekannt sind.
Ich wünschte, sie wären wirklich jedem bekannt – dem ist aber leider nicht so.
Den wenigsten Kunden von Heilpraktikern ist das bekannt, was Norbert Aust in diesem Beitrag beschrieben hat.
Heilpraktiker geben sogar in der Öffentlichkeit vor, eine medizinische Ausbildung absolviert zu haben, manche sprechen sogar von einem Studium – entsprechende Behauptungen finden sich z.B. zuhauf in Foren.
Wissen diese Kunden auch wirklich, was sich hinter vielen der angebotenen Therapieformen, wie Augendiagnose, Biofeedback, Darmreinigung, Schüssler-Salze oder Homöopathie… verbirgt?
>Wenn man jetzt das Heilpraktikerwesen durchreguliert, schafft man doch automatisch eine neue graue Szene mit neuen Bezeichnungen
Diese graue Szene ist bereits bestens positioniert.
>Viel vernünftiger wäre, Gesundheit und diesbezügliches kritisches Denken schon in den Schulen zu lehren, damit die Leute später fundierte Entscheidungen treffen können.
Ein löblicher aber illusorischer Gedanke angesichts von Waldorf-Schulen und der Masern-Impfung-Debatte.
Himmel, muß man in Deutschland wirklich immer alles gesetzlich regeln? Heilpraktiker sind irgendwas, Ärzte sind Ärzte – deutliche Kategorien, die nun wirklich jedem bekannt sind. Laßt den Leuten doch bitte die Möglichkeit, sich von Quacksalbern behandeln zu lassen, wenn sie das möchten. Wenn man jetzt das Heilpraktikerwesen durchreguliert, schafft man doch automatisch eine neue graue Szene mit neuen Bezeichnungen, aber denselben Problemen.
Viel vernünftiger wäre, Gesundheit und diesbezügliches kritisches Denken schon in den Schulen zu lehren, damit die Leute später fundierte Entscheidungen treffen können.