Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der durch den DZVhÄ korrigierten Version des GWUP-Faltblattes zur Homöopathie. Dies hat nun doch länger gedauert als gedacht, denn ich war auch für ein paar Tage unterwegs, die Ergebnisse wird man voraussichtlich am Mittwoch, den 26. Februar 2014, ab 21.00 Uhr in der Sendung ‚Kontrovers‘ im Bayerischen Fernsehen bewundern können. Natürlich gab es auch einen Ortstermin in Traunstein, über den hier berichtet wird.
Vor einiger Zeit hat die Gesellschaft für die wissenschaftliche Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) ein Faltblatt zur Homöopathie herausgebracht (Link), das kurz zusammengefasst die wesentlichen Kritikpunkte zur Homöopathie enthält. Der Zentralverband homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) hat darauf reagiert, indem man dies mit Kommentaren versehen hat (Link). Michael Fesser hat auf seinem Blog (hier) bereits einige Aspekte hierzu herausgearbeitet. In diesem Beitrag werden weitere Kritikpunkte zur Sprache gebracht. Ich danke Elke vom Ratgebernewsblog (hier) für ihre Anregungen zum Inhalt.
Hinweis: Ich bin zwar GWUP-Mitglied, dieser Artikel stellt aber lediglich meine eigene private Sicht der Dinge dar. Es handelt sich demnach nicht um eine durch die GWUP autorisierte Gegendarstellung zum DZVhÄ.
Der DZVhÄ hat die Textpassagen des Faltblattes gekennzeichnet, auf die sich seine Korrektur bezieht. Diese Texte und die Korrekturen werden im Folgenden zitiert und dann kommentiert – wegen der Länge allerdings auf zwei Beiträge verteilt.
GWUP: Die Tropfen (…) werden häufig aus ganz anderem Material hergestellt: giftigen chemischen Elementen, Tier- und sogar Krankheitsprodukten – darunter auch, was wenig bekannt ist, Gruseliges wie etwa (…), Hundekot, Eiter …
DZVhÄ: Wo ist das Problem, wenn doch ‚in diesen Heilmitteln‘ kein einziges Molekül des Ausgangsstoffes mehr enthalten ist (s.u.)? Die Skeptiker sollten sich entscheiden, EKLIG oder KEIN WIRKSTOFF – beides zusammen geht schlecht. In der Medizin werden nun mal auch giftige Substanzen aus der Natur verwendet und bei einer Impfung werden auch Krankheitserreger eingesetzt.
Hier scheint man das Argument bewusst falsch verstehen zu wollen. Es geht weniger darum, dass in der Homöopathie solche Stoffe verwendet werden, sondern darum, dass dies im krassen Widerspruch zu dem sauberen Image steht, mit dem für die Homöopathie geworben wird. Bilder von frischen Blumen, idyllischen Landschaften und sympathischen Menschen findet man allenthalben. Zudem sei die Homöopathie ja so sanft und so natürlich, wobei die Bilder nicht nur ‚Naturprodukt‘ suggerieren, sondern auch, wie man sich die Natur vorzustellen habe, nämlich als eine Realität gewordene Kulisse des Bambi-Films von Walt Disney. Selbstverständlich sind Leprazellen und tollwütige Hunde ebenfalls natürliche Quellen, aber diese kommen im Image der Homöopathie nicht vor. Auch nicht Schwefel, Arsen, Phosphor, das ganze Arsenal chemischer Elemente und Giftstoffe.
Zusätzlich steht die Homöopathie hier in einem gewissen Widerspruch: Nach der homöopathischen Lehre wird die Wirkung des Urstoffs durch den Prozess des Potenzierens verstärkt. Wenn dem Urstoff also Charakteristika anhaften, die Anlass zu einer Reaktion des Ekels geben, dann müssten diese doch im potenzierten Medikament in noch viel höherem Maße vorhanden sein. Wenn man schon Hundekot als Urstoff verwendet, dann doch, weil dieser Stoff über gewisse Eigenschaften verfügt, die eine Wirkung hervorrufen sollen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Kraft irgendeiner innewohnenden Intelligenz nur bestimmte Eigenschaften beim Potenzieren verstärkt werden, müsste dem fertigen Medikament ein Gutteil des Charakters des Hundekots anhaften, eben sogar noch erheblich verstärkt. Guten Appetit.
GWUP: Potenzieren geht so:…
DZVHÄ: Das Potenzieren ‚geht‘ doch ein bisschen anders; z. B. gibt es Arbeitsschritte wie Verreiben und Verschütteln
Potenzieren ist ein aus Verdünnen und Verschütteln bestehender Prozess, der schrittweise durchgeführt wird. Bei unlöslichen Stoffen erfolgen die ersten Potenzierungsschritte durch Verreiben des Urstoffs mit einem – vermutlich – nicht arzneilich wirksamen Pulver, zumeist Milchzucker – wie im Faltblatt übrigens ein paar Zeilen vorher vermerkt.
Diese Prozesse haben unbestreitbar Folgen für das trockene Gemisch bzw. die flüssige Lösung. Nur haben diese nichts mit dem Urstoff selbst zu tun. Eine geringe Aufwärmung, ein Eintrag von Luft, möglicherweise aus den Wänden der Gefäße herausgelöste Partikel – aber all dies kann nicht zu einer Verstärkung der Heilwirkung führen, insbesondere, wenn jene Grenze unterschritten ist, ab der weniger Urstoff in der Lösung vorhanden ist, als das frische Lösungsmittel Verunreinigungen in den Prozess einträgt.
Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist das Potenzieren somit nichts anderes als ein Verdünnen des Urstoffes.
GWUP: Stellen Sie sich eine einzige Tablette vor, verteilt auf alle Meere der Welt.
DZVhÄ: Glauben Homöopathen, dass eine Tablette Aspirin irgendwo ins Meer geworfen alle Kopfschmerzen dieser Welt beseitigt? Oder funktioniert die Homöopathie doch ganz anders?
Leider hält sich der DZVhÄ mit einem Erklärungsversuch zur Wirkungsweise der Homöopathie zurück. Daher hier eine kurze Auseinandersetzung mit der Wirkungsweise:
Diese ‚andere‘ Wirkungsweise ist aus naturwissenschaftlicher Sicht der Hauptkritikpunkt an der Homöopathie. Selbst bei Verfechtern der Homöopathie wird nicht bestritten, dass in den besonders ‚wirkungsvollen‘ Medikamenten, den Hochpotenzen, kein Wirkstoff mehr enthalten ist. Wenn die homöopathische Lehre zutreffend wäre, ergäbe sich etwa folgender Ablauf, dargestellt am Beispiel eines pflanzlichen Urstoffs. Der dabei verwendete Begriff ‚Heilkraft‘ soll als die Wirkung des Medikaments verstanden werden, wie sie sich im Körper entfaltet und vom Urstoff ausgeht, unabhängig davon, was letztendlich der Träger ist, und unabhängig von einer Quantifizierung des Ausmaßes.
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Die Urtinktur, der Ausgangsstoff für die Arznei, ist ein alkoholischer Auszug aus Teilen der Pflanze – und enthält damit alle darin befindlichen in Alkohol löslichen Substanzen, nicht nur den eigentlichen ‚Wirkstoff‘.
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Die beim Potenzieren auftretende Steigerung der Wirksamkeit umfasst nur die positiven Eigenschaften z.B. der Tollkirsche, nicht deren Giftwirkung. Wie diese Unterscheidung stattfindet, ist ungeklärt.
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Ab einer gewissen – vergleichsweise niedrigen – Potenzierung übertrifft die Menge der Verunreinigungen aus dem Lösungsmittel die Menge des Ausgangsstoffes. Warum jedoch nur letztere mit einer Verstärkung der positiven Eigenschaften reagieren, die anderen jedoch nicht, ist ungeklärt.
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Ab einer gewissen Potenzierung ist kein Ausgangsstoff mehr in der Lösung enthalten. Durch welchen Mechanismus sich die Heilkraft des Ausgangsstoffes weiter von Potenz zu Potenz überträgt, ist ungeklärt.
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Es genügt nicht, dass die Heilkraft von Potenz zu Potenz weitergegeben wird, sie soll sich dabei zusätzlich verstärken. Der Mechanismus hierfür ist unbekannt.
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Die im Wasser gespeicherte Heilkraft muss auf das Trägermaterial des Globulums, Milchzucker, übertragen und gespeichert werden. Die Art der Speicherung ist unbekannt.
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Die auf dem Zucker gespeicherte Heilkraft muss bei der Einnahme herausgelöst und in eine im menschlichen Körper transportable Form umgewandelt werden. Da unbekannt ist, wie die Heilkraft im Zucker gespeichert ist, ist auch dieser Schritt unbekannt.
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Die Heilkraft muss im Rahmen der Arzneimittelprüfung von sich aus die Körperregionen finden, in der sie ihre Wirkung entfalten soll, auch wenn kein pathologischer Zustand vorliegt. Der Mechanismus ist unbekannt.
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Am Ort des Geschehens muss die Heilkraft ihre Wirksamkeit entfalten. Der Mechanismus ist unbekannt.
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Dieser Mechanismus muss während der Arzneimittelprüfung anders sein als bei einer Therapie, bei ersterer muss sie das Symptom herbeiführen, bei letzterer bekämpfen. Der Mechanismus hierfür ist unbekannt.
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Die Heilkraft entfaltet ihre Wirkung nur dann auf gesunde Körperbereiche und ruft dort Symptome hervor, wenn der Mensch generell gesund ist. Bei einem Kranken hingegen beschränkt sich die Wirkung alleine auf die von den Krankheitssymptomen betroffenen Körperbereiche. Der Mechanismus hierfür ist unbekannt.
Der einzige erklärbare Schritt in dieser Kette ist das Extrahieren der löslichen Bestandteile der ursprünglichen Pflanze. Die anderen zehn Schritte, die notwendig wären, um entsprechend der homöopathischen Lehre Hochpotenzen gezielt einsetzen zu können, sind nicht im Mindesten im Rahmen der Erkenntnisse der Naturwissenschaften plausibel vorstellbar.
GWUP: In diesen angeblichen Heilmitteln ist jedoch kein einziges Molekül des Ausgangsstoffes mehr enthalten.
DZVhÄ: Auch der Wirkmechanismus vieler schulmedizinischer Mittel konnte trotz Kenntnis ihrer chemischen Struktur noch nicht erforscht werden; dennoch werden sie mit unzweifelhafter Wirksamkeit eingesetzt.
Es mag tatsächlich so sein, dass man von einigen medikamentösen Therapien die genaue Wirkungsweise nicht kennt. Aber, im Gegensatz zur Homöopathie ist sicher, dass der Wirkstoff selbst der Träger der Heilkraft ist. Dieser ist im Medikament enthalten und kommt bei der Applikation auch am oder im Körper des Patienten an. Da der Wirkstoff materiell vorliegt, ist auch der Transport im Körper kein prinzipielles Problem. Eine eventuelle Unkenntnis zur Wirkungsweise konventioneller Medikamente bezieht sich also allenfalls auf den letzten Schritt, während in der Homöopathie schon völlig ungeklärt ist, wie die Heilkraft überhaupt in den Körper kommt.
Der Unterschied ist etwa der Gleiche, ob man eine Fremdsprache überhaupt nicht kennt oder ob nur ein paar Vokabeln fehlen. Der Grad der Unkenntnis ist höchst unterschiedlich.
Zudem ist zu sehen, dass der Wirkmechanismus im Detail nicht bekannt sein muss, um feststellen zu können, dass einem Medikament eine Wirksamkeit innewohnt. Die klinische randomisierte Vergleichsstudie erfordert keine Kenntnis über die Zusammenhänge, um eine Wirksamkeit feststellen zu können. Diese muss in der konventionellen Medizin auch nachgewiesen sein, sonst wird das Medikament nicht zugelassen – ein Schritt, der bei den Homöopathika nicht vorgeschrieben ist. Dass es in der konventionellen Medizin auch Altlasten von in früheren Zeiten als wirksam erkannten Medikamenten gibt, denen ein solcher klinischer Nachweis (noch) fehlt, ändert nichts Prinzipielles an diesem Sachverhalt.
GWUP: Darauf wissen Homöopathen keine Antwort.
DZVhÄ: Das stimmt! Darauf wissen Homöopathen noch keine Antwort.
Wie weit ist man bereits auf dem Weg vorangekommen, die Fragen zur Wirkungsweise der Homöopathie zu beantworten? Was wird überhaupt dafür getan, dass dies irgendwann einmal geklärt sein wird?
Die Aussage, dass man ’noch‘ keine Erklärung habe, impliziert, dass man immerhin schon einen Teil des Wegs zurückgelegt habe, der Rest sei nur ’noch‘ eine Frage der Zeit, der endgültige Erfolg wird ohne Zweifel früher oder später in nicht allzu ferner Zukunft eintreten. In der Realität existieren jedoch allenfalls einige Erklärungsversuche, die einzelne Teilschritte der gesamten Kette – siehe oben – auf Effekte zurückführen wollen, die oftmals mit aus den Naturwissenschaften ausgeliehenen Imponiervokabeln schlagwortartig umschrieben werden (Wassergedächtnis, Imprinttheorie, Nanobubbles, Quantenphysik …). Wenn man bedenkt, wie quälend langsam der wissenschaftliche Erkenntnisprozess oftmals abläuft, scheint es angesichts der Vielzahl der ungeklärten Fragestellungen ausgeschlossen, dass man innerhalb der zu erwartenden Restlebensdauer der Menschheit auf eine Lösung kommt – was obendrein nur möglich wäre, wenn sie denn auch existiert.
Dieser Verweis auf die sicher bald bevorstehende Offenbarung der Wahrheit ist eine der beiden großen Ausweichstrategien, die in der Homöopathie bekannt sind. Dinge, für die man keine Erklärung hat, werden entweder mit den Schriften Hahnemanns beantwortet, die keines weiteren Nachweises bedürfen, oder aber es wird auf eine Zukunft verwiesen, in der dies ganz bestimmt geklärt worden sein wird. Beides enthebt die Homöopathie heute von der Schwierigkeit, sich zu den durch einfache logische Überlegungen feststellbaren Ungereimtheiten äußern zu müssen. Da es die offenen Fragen nicht erst seit gestern gibt, würde man sonst offenbaren müssen, dass es in all der Zeit nicht gelungen ist, auch nur Ideen für plausible Erklärungsmuster zu entwickeln.
Eine einfache, allerdings recht durchschaubare Strategie.
GWUP: So vermutete [Hahnemann], Krankheiten beruhten auf Ur-Übeln, die spezielle Charakterzüge und Beschwerden hervorbringen.
DZVhÄ: Vorsichtig gesagt, eine etwas verkürzte Darstellung! Hahnemann ging es ganz sicher nicht um Charakterzüge, sondern einzig und allein um die Symptome, die von medizinisch wirksamen Substanzen produziert werden.
Wer das Organon und die Chronischen Krankheiten wirklich liest, wird sehr schnell feststellen, dass es für Hahnemann nichts gab, was er nicht als Symptom gedeutet hätte. Der Begriff Symptom, so wie wir ihn aus der Medizin kennen, nämlich als Anzeichen einer Krankheit oder Verletzung, erlangt bei Hahnemann eine völlig andere Bedeutung. Beispiele aus dieser Arzneimittelprüfung an Guarana:
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morgens fit und ausgeruht, trotz wenig Schlaf
- ausgeprägte Müdigkeit trotz genügend Schlaf
- erwacht wegen nächtlichem Harndrang zwischen 3.00 und 4.00 Uhr
Das sind noch recht aussagekräftige Symptome, wer mal richtig in die Thematik hineinschnuppern möchte, findet hier ein Verzeichnis von frei im Internet verfügbaren Arzneimittelprüfungen. Wirklich aufschlussreich.
Was die Aussage des DZVhÄ allerdings bedeuten soll, ist nicht klar. Hahnemann berichtete ja in seinem ganzen Werk mit einigem Sendungsbewusstsein nicht nur über Wirkungen von Arzneimitteln, sondern schuf ein geschlossenes Gedankengebäude zu den Ursachen aller Krankheiten, welches auf Mystik, Moral und einer vernichtenden Kritik an der gesamten Medizin aufbaute.
GWUP: Doch eine Diagnose im heutigen Sinn stellt man in der Homöopathie nicht.
DZVhÄ: Falsch. Homöopathische Ärzte erstellen eine konventionelle Diagnostik und bewerten diese. Dann erst erfolgt die Indikation zur Behandlungsmethode – konventionell oder homöopathisch.
Diese Aussage kann der DZVhÄ natürlich nur für seinen Bereich treffen. Die Homöopathie wird allerdings in Deutschland auch von Heilpraktikern betrieben, ob dort ebenfalls konventionelle Diagnosemöglichkeiten gegeben sind, sowohl von den Kenntnissen als auch von den apparativen Einrichtungen her, sei einmal offengelassen.
Es erhebt sich die Frage, warum erstellen homöopathisch arbeitende Ärzte eine komplette konventionelle Diagnostik? Für die homöopathische Behandlung hat sie keinen Nutzen, denn die Ergebnisse können – zumindest in der klassischen Homöopathie – nicht per Materia Medica in eine Auswahl des zu verabreichenden Medikaments einfließen. Ob sich einzelne Ärzte so eine Art Gebrauchshomöopathie zusammengebastelt haben (‚Bei Husten gebe ich immer xxx in Potenz yyy.‘) sei auch offengelassen. Tatsache ist aber, dass der Arzt seine Bemühungen um eine Diagnose auf jeden Fall mit der Krankenkasse abrechnen kann. Er würde schlicht auf Umsatzmöglichkeiten verzichten.
Was sind dann, nach der Diagnose, die Kriterien dafür, ob eine homöopathische Behandlung durchgeführt wird oder eine konventionelle? Die Fähigkeit und die Bereitschaft des Patienten, dies auch aus eigener Tasche zumindest teilweise zu bezahlen? Letztendlich wird die Homöopathie als eine umfassende Heilslehre angepriesen, die allenfalls dann verlassen werden muss, wenn sich bedrohliche Zustände entwickeln. In den allermeisten Fällen dürfte es doch wohl keiner vollen Diagnose bedürfen, um diese Komplikation auszuschließen. Mangels entsprechender Angaben der DZVhÄ müssen wir hier jedoch im Dunkeln verbleiben.
GWUP: Behandelt werden dementsprechend nur die Symptome,…
DZVhÄ: Behandelt wird der kranke Patient. Die Symptome dienen der Auswahl des passenden homöopathischen Mittels
Dies ist eine Frage der Sichtweise. Für den konventionellen Mediziner äußert sich eine Krankheit in einer Reihe von Symptomen, die eine bestimmte Ursache haben, beispielsweise im Befall durch einen Krankheitserreger oder eine Fehlfunktion eines Organs. In der Folge wird versucht, diese Ursache zu beseitigen und damit die Krankheit erfolgreich zu behandeln. Die Homöopathie kennt aber außer der verstimmten Lebenskraft und den Miasmen keine weitergehende Krankheitsursache, ein Weltbild, dass heute außerhalb der Homöopathie oder eventuell anderer esoterischer Heilslehren als widerlegt gilt. Auf jeden Fall ist festzuhalten, dass man in einer homöopathischen Behandlung nicht die Ursachen beseitigt, die nach den Lehren der konventionellen Medizin als Ursache gelten und die im Rahmen der Diagnostik nachgewiesen werden.
GWUP: Ein paar Freiwillige nehmen einige Tage lang ein Homöopathikum ein und notieren alles, was sie in dieser Zeit an sich selbst wahrnehmen. Daraus ergibt sich das typische ‚Arzneimittelbild‘ des Präparats. Diese Versuche – zum Teil vor über 100 Jahren durchgeführt und seitdem unverändert übernommen – werden ….
DZVhÄ: Rekordverdächtig: 5 falsche Behauptungen in einem Abschnitt. 1. es sind mehr als ein ‚paar Freiwillige‘, da viele Prüfungen wiederholt werden. 2. die Prüfungen dauern mit Nachbeobachtung und Auswertung deutlich länger. 3. das Arzneimittelbild zu erstellen erfordert mehr als das Genannte. 4. das Verfahren wird laufend fortentwickelt und den modernen Erfordernissen angepasst. 5. nicht alle, aber viele Symptome bestätigen sich in Wiederholungsprüfungen und in der Praxis.
Ignorieren wir die Kinkerlitzchen der ersten beiden Punkte. Fragen wir auch nicht, was es denn nun sei, das notwendig ist, um ein Arzneimittelbild zu erstellen, wir werden wahrscheinlich ohnehin keine Antwort erhalten, die über eine formale Bearbeitung der berichteten Symptome hinausgeht.
Zu Punkt 4:
Das Verfahren der Homöopathischen Arzneimittelprüfung ist bestenfalls nominell auf dem neuesten Stand. Es wird zwar eine Placebo-Kontrollgruppe eingerichtet, aber deren Resultate bleiben vollkommen unberücksichtigt. Sie dient alleine dazu, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu erhöhen – wie das erfolgt, ist allerdings ein Rätsel. Soll einfach das volle Drauflosphantasieren verhindert werden? Es erfolgt kein Vergleich zwischen den Symptomen beider Gruppen. Dies wäre allerdings notwendig, um mindestens die Symptome herauszufiltern, die auf Umgebungseinflüsse zurückzuführen sind.
In der Arzneimittelprüfung gibt es keine Prozedur oder Vorkehrung, mit der sichergestellt werden könnte, dass das berichtete Symptom auch tatsächlich von der Einnahme des Medikaments herrührt. Alleine, dass ein Symptom nach der Einnahme berichtet wird, reicht als Nachweis vollkommen aus, dass es auch vom Medikament verursacht wurde. So ähnlich, wie das Krähen der Hahns die Ursache für den Sonnenaufgang ist. Symptome, die häufiger genannt werden, werden zwar als höherwertig eingestuft, aber selbst wenn eine Bestätigung durch eine vermeintliche spätere Heilung vorliegt, kann dies den als post-hoc-ergo-propter-hoc (‚danach also deswegen‘) bezeichneten Fehlschluss nicht ausschließen, wie man in folgendem Beispiel veranschaulichen kann:
Nehmen wir an, eine Arzneimittelprüfung findet im Spätherbst statt. Wenn im Lauf der Prüfung mehrere Teilnehmer ein abendlich zunehmendes Kältegefühl melden, ist das ein hochwertiges Symptom. Dass das in der Placebogruppe vielleicht genauso ist, wird nicht betrachtet. Fürderhin wird dieses Mittel dann so gehandhabt, dass es Kältegefühle bekämpfen kann. Homöopathie ist ja eine langfristig wirkende Therapie. Wenn also jemand im Februar das Mittel einnimmt und im Mai nicht mehr friert – dann ist das eine erfolgreiche Heilung vom Kältegefühl, die das Ergebnis der Arzneimittelprüfung bestätigt. Nicht erfolgreiche Heilungen, also wenn der Patient das Mittel im Oktober einnimmt und dann im Januar friert, würden dem natürlich widersprechen – aber wem fällt dieses Ergebnis auf?
Eine ausführliche Betrachtung zur Arzneimittelprüfung findet sich hier.
Besonders aufschlussreich ist die letzte Aussage, dass sich nicht alle Symptome in nachfolgenden Prüfungen wiederholen. Klar, wenn wir das Bild mit der Arzneimittelprüfung im Spätherbst weiterverfolgen, wird sich das zunehmende Kältegefühl immer wieder einstellen. Was beweist das? Nichts. Aber, viel wichtiger: Was passiert mit den Symptomen, die sich nicht wiederholen? Wie können sie darauf geprüft werden, ob sie zutreffen oder nicht? Wie hier nachzulesen, ist eine homöopathische Arzneimittelprüfung kein für diesen Zweck geeignetes Werkzeug.
Ein weiterer Gedanke: Wer sind die Teilnehmer einer homöopathischen Arzneimittelprüfung? Soweit erkennbar, werden die meisten solcher Prüfungen offenbar im Rahmen von Ausbildungen und Weiterbildungen zum Homöopathen durchgeführt (siehe hier). Auf keinen Fall von einer unabhängigen Institution. Was kann man erwarten, wenn Menschen, die sich zum Homöopathen ausbilden lassen, eine solche Prüfung durchführen? Eine ein objektives Ergebnis fördernde kritische Distanz zum Untersuchungsobjekt? Doch wohl sicher nicht.
GWUP: Weil Menschen immer irgendetwas spüren, ist es nicht möglich, mit dieser Methode ein wiederholbares ‚typisches Arzneimittelbild‘ zu ermitteln.
DZVhÄ: Falsch: Es gibt mehrere doppelblinde Arzneimittelprüfungen, u.a. Möllinger et al. Mehr als nur Placeboeffekt? Ergebnisse einer randomisierten, dreiarmigen placebokontrollierten Doppelblindstudie zum Vergleich der Effekte von Verum und Placebo bei einer homöopathischen Arzneimittelprüfung. AHZ 2007; 252:72-76
In zwei Studien hat eine Gruppe um Möllinger das Verfahren der homöopathischen Arzneimittel betrachtet – allerdings keine Arzneimittelprüfung durchgeführt. Beide Arbeiten sind bereits in meinem Buch (hier) dargestellt worden.
In der ersten Studie aus 2004 wurden an drei Gruppen zwei verschiedene Homöopathika und Placebo getestet. Der vom DZVhÄ angegebene Literaturverweis beinhaltet eine Präsentation zu diesem Paper. Es zeigte sich, dass die beiden Homöopathiegruppen zusammen 114 spezifische Symptome produzierten, die in der Materia medica gelistet waren – dummerweise traten 49 davon in der jeweils falschen Gruppe auf. Hinzu kamen noch 74 neue Symptome, die noch nirgends verzeichnet waren. Schlussfolgerung der Autoren:
‚Die Ergebnisse zeigen, dass die beiden homöopathischen Arzneimittel signifikant mehr Symptome hervorrufen als Placebo.‘
Na bravo.
In der zweiten Studie von 2009 kommt man zu Resultaten ganz ähnlicher Tragweite:
‚Homöopathische Arzneien erzeugen andere Symptome als Placebo.‘
Na, wer sagts denn, geht doch. Jetzt, wo das einmal wissenschaftlich nachgewiesen ist, hat man doch eine Grundlage, auf der man aufbauen kann.
Bemerkenswert sind allerdings die Symptome, die die Placebo-Globuli hervorgerufen haben. Ich ging immer davon aus, etwa eine halbe bis ganze Flasche Whiskey zu benötigen, um in einen ähnlichen Zustand zu kommen. Jetzt weiß ich, wie ich in Zukunft Geld sparen kann. Dies sind alle Symptome, die Möllinger als Ergebnis der Placebogruppe angibt, wohlgemerkt, das sind die Folgen von ein paar Zuckerkügelchen:
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Geist: Schwierigkeiten sich zu konzentrieren.
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Geist: Leichte Probleme mit der Sprache, Stottern
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Geist: Mein inneres hektisches Gefühl ist völlig verschwunden
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Geist: Ich mache Fehler, nachher das Gefühl zu fliegen
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Ich denke, werden das die anderen merken?
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Taub; ich verliere den Überblick
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ungeschickt beim Essen
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Kopf: Sehr starke Kopfschmerzen, frontal, bis in die Augen ausstrahlend, Übelkeit
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Kopf: Kopfschmerzen, rechts, frontal, dumpf, drückend, bis in den Oberkiefer ausstrahlend
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Augen: Beide Augen gerötet, rechts schlimmer als links
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Sehen: Schlimmer beim Lesen oder Schreiben
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Sehen: Wieder besser
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Ohren: Linkes Ohr plötzlich frei, ich hatte garnicht bemerkt, dass es verstopft war.
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Ohren: Druck im rechten Ohr
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Nase: Kitzeln, verschnupft, rechts schlimmer als links.
Wie gesagt, das waren Zuckerkügelchen!
GWUP: Da es jeglicher Erfahrung widerspricht, gilt das Ähnlichkeitsprinzip als Irrtum
DZVhÄ: Das Ähnlichkeitsprinzip kann nicht nur in der Homöopathie erfahren werden, sondern z.B. auch in der Psychotherapie als sogenannte ‚paradoxe Intervention‘. Wikipedia: ‚Durch die paradoxe Intervention soll eine festgefahrene Sichtweise erschüttert werden, um so eine Problemlösung möglich zu machen.‘ Wie wahr.
Man kann natürlich Argumente auch gezielt falsch verstehen. Die Betonung liegt hier nicht auf ‚Ähnlichkeit‘, sondern auf ‚Prinzip‘, von manchen Homöopathen auch als ‚Gesetz‘, von Hahnemann sogar als ‚ewiges Naturgesetz‘ bezeichnet. Wenn es sich dabei um ein übergeordnetes oder gar einigermaßen allgemeingültiges Prinzip handeln würde, müsste es mehr oder weniger allgegenwärtig sein. Dass es Gelegenheiten gibt, in die man mit mehr oder weniger Mühe eine Ähnlichkeitsbeziehung hineininterpretieren kann, kann nicht als Beleg dafür gelten, dass es sich um etwas Regelmäßiges handelt.
Sollte es sich um ein übergreifendes Prinzip handeln, dann dürfte man nur sehr wenige Sachverhalte finden, die nicht dieser Gesetzmäßigkeit gehorchen. Also, bei Durst nimmt man möglichst Trockenes zu sich. Einen platten Reifen flickt man mit einem Nagel. Wenn man irgendwo hin will, dann muss man stehenbleiben. Will man etwas einfrieren, macht man das am besten im heißen Kochtopf. Will man etwas saubermachen, nimmt man am besten dreckiges Wasser. Will man etwas erklären, spricht man möglichst unverständlich. Schwarze Vorhänge an den Fenstern sind ein probates Mittel, die Dunkelheit in einem Raum zu erleuchten. Wie man sieht, Ähnlichkeitsprinzip allerorten.
(Fortsetzung folgt hier)
Zusammenfassung bisher:
Von den Korrekturen, die der DZVhÄ an der Sichtweise der GWUP angebracht hat, bleibt bei etwas genauerem Hinsehen nicht allzuviel übrig. Im Allgemeinen bleibt man recht nebulös. Dort, wo die Angaben etwas konkreter werden, erweisen sie sich als unzutreffend.
Der zweite Teil wird als einer der nächsten Beiträge auf diesem Blog folgen.
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Nur mal ein kleines Beispiel aus einer Arzneimittelprüfung:
http://www.provings.info/pruefungen/acherontia%20atropos%20d.pdf
„….Die Arzneimittelselbsterfahrung mit dem Totenkopfschwärmer wurde im Zeitraum Juni bis Oktober 05
von 11 Personen durch Kontakt und Einnehmen durchgeführt….“
Scheinbar wirkt Homöopathie nicht nur bei Erwachsenern, Kindern, Tieren, sondern auch bei Computern:
„….
Prüferin 2, 42 Jahre, (Mittel bekannt)
20.06.05
Nach der Verreibung
Abends funktionierte der Laptop nicht mehr. Scheinbar ist das Netzteil kaputt. Gestern kam dann der
Compaq Laptop, aber die CD mit Word ist nirgendwo auffindbar. Scheinbar hindert mich etwas daran,
vernünftig mit dem PC zu arbeiten.
….“
Das MUSS einfach ein Symptom sein, oder???
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Schöne Analyse. Der DZVhÄ empfiehlt ja u.a. auch „homöopathieverträgliche“ Zahncreme, siehe hier: Homöopathieverträglich: Die Kunst, aus nichts nichts zu machen“ – insofern ist unkonkret und nebulös noch das Beste, das man über diese Herrschaften sagen kann …
Ihre Antwort zeigt, dass Sie offenbar nicht wissen, was Krebs ist und wie er entsteht. Zufällige Mutationen der DNA setzen Regulations- und Kontrollmechanismen außer Kraft, was zur Folge hat, dass sich die betroffene Zelle unkontrolliert vermehrt und wuchert. Das ist Krebs. Das weiß man. Auch kennt man mittlerweile eine Vielzahl an Mutationen, welche zur Krebsentstehung beitragen sowie die zellulären Kontrollmechanismen.
Dieses Wissen ist wichtig, aber es bedeutet nicht automatisch, dass man Krebs heilen kann. Dazu müsste man entweder die Mutationen rückgängig machen (fast unmöglich) oder aber alle(!) betroffenen Krebszellen töten, ohne dabei das gesunde Gewebe zu zerstören (sehr schwierig). Die Forschung macht Fortschritte in der Krebsbehandlung, aber aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Krebsvarianten gibt es kein Patentrezept. Deswegen sterben immer noch Leute an Krebs. Es ist noch ein weiter Weg und genau deshalb ist medizinische und molekularbiologische Forschung wichtig.
„Also selbst, wenn an der Homöopathie etwas dran wäre, selbst dann arbeitete sie nicht systematisch, sondern zufällig. Irrsinn, oder?“
Die Aussagen sind im Prinzip richtig. Herr Walach hat sich schon in einigen Versuchen und Veröffentlichungen heran gewagt das Problem zu lösen. Die Frage ist wie ich Placebosymptome von mittelspezifischen Symptomen unterscheiden kann. Dafür besteht bisher keine geeignete Prüfungsanordnung. Mein Vorschlag die homöopathischen Mittel mit verstärkter Wirkung herzustellen könnte helfen Placebosymptome von der Mittelwirkung zu unterscheiden.
Das Problem habe ich bereits zur Diskussion gestellt im Beitrag:
http://www.quantenhomöopathie.de/wp-content/uploads/2013/04/Aconitum.pdf
Die Materia Medica von Boericke ist gut als Arbeitsgrundlage verwendbar, hat jedoch auch Schwächen, wie am Beispiel des Aconitums analysiert wird.
Alles was später kam hat immer mehr angebliche Erfahrungssymptome in den Rang von Prüfungssymptomen erhoben. Dadurch wurde die von Hahnemann geforderte wissenschaftliche Grundlage verlassen. Die Geistheiler unter den Homöopathen haben sich inzwischen weitgehend von den Prüfungssymptomen verabschiedet. Sie betreiben Geistheilung, für die keine wissenschaftliche Grundlage existiert und nicht einmal klar ist, ob sie überhaupt irgend einen Gesundheitseffekt hat. Der neue Hahnemann unter den Geistheilern der Homöopathie ist mir nicht bekannt.
Das sollte dringend auseinander gehalten werden.
Wenn die Entstehung von Krebs „sehr gut verstanden“ wäre, ergibt sich die Frage, wieso daran jedes Jahr immer mehr Menschen sterben müssen. Dann sollte es doch eine Kleinigkeit sein diese Geißel der Menschheit auszurotten und als Krankheit bereits an der Entstehung zu verhindern.
Mein Vorschlag für den Nachweis, dass Homöopathie ungeeignet ist um Krankheiten zu heilen besteht darin einen Versuch zu konstruieren, mit dem die Unwirksamkeit der homöopathischen Behandlung ohne jeden Zweifel nachgewiesen werden kann.
Ein Vorschlag von mir ist der Versuch analog Nash. Wer unbedingt keine Wirkung homöopathischer Mittel demonstriert haben möchte, sollte diesen Versuch so durchführen, wie ich das beschrieben habe. Dann werden wir sehen wie unwirksam er ist.
@Lothar Brunke:
„…In der Arzneimittelprüfung gibt es keine Prozedur oder Vorkehrung, mit der sichergestellt werden könnte, dass das berichtete Symptom auch tatsächlich von der Einnahme des Medikaments herrührt.
Die Kritik ist vollständig berechtigt. Auch die Prüfungssymptome nach Hahnemann enthalten Symptome, die von einer normalen von allein stattfindenden Reinigungsreaktion im Körper hervorgerufen werden können und auch durch Placebo getriggert werden können. ….
Ich hatte es in Ihrem Blog schon geschrieben, nur leider sind die Beiträge verschwunden: Sie entziehen der Homöopathe die Grundlage, wenn sie sagen, es sei nicht sicher, ob ein Symptom bei der Prüfung wirklich durch die Arznei ausgelöst wurde. Dann ist es reiner Zufall, ob die Arzneimittelgabe tatsächlich den Regeln Hahnemanns gerecht wird. Dann ist die postulierte Heilung Zufall.
Also selbst, wenn an der Homöopathie etwas dran wäre, selbst dann arbeitete sie nicht systematisch, sondern zufällig. Irrsinn, oder?
Die großen „Volkskrankheiten“ sind meiner Ansicht nach nicht Krebs und Diabetes sondern Infektionskranheiten wie die Grippen, Masern, AIDS, TBC, Hepatitis etc. Aber auch die „kleinen“ wie Entzündungen, Wund- und Darminfektionen, Karies.
Deren Ursachen sind allesamt bekannt: Viren und Bakterien.
Durch Hygienie, mechanischen Schutz oder Impfen zu vermeiden oder im kleinen mit z.B. Antibiotika in vielen Fällen heilbar.
@Lothar Brunke: „Was die Ursachen der Krankheiten sind ist bis heute auch in der Schulmedizin umstritten. Das gilt besonders für die großen Volkskrankheiten, Krebs, Diabetes usw. Es ist zwar bekannt, was sich im Körper ändert, nicht aber warum sich etwas krankhaft verändert.“
Das ist schlicht falsch. Man weiß sehr gut, was die Usache von Krankheiten ist. Nicht von allen, klar, aber gerade Krebs ist mittlerweile sehr gut verstanden (wobei es „den Krebs“ auch nicht gibt, sondern dutzende verschiedene Varianten).
Das Blocken der Kommentarfunktion sagt doch alles aus über diese arroganten und absolutistischen Unterdrücker kritischer Stimmen.
Nein, meine Fragen wurden nicht konkret beantwortet, es erfolgte lediglich der Hinweis auf diese Studienübersicht.
In der Zwischenzeit wurde die Kommentarfunktion zu diesem Thread blockiert. Man will halt nicht weiter darüber reden und hält die Sache offenbar damit für erledigt.
Ich habe die Seite http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/?p=6043 zugegebenermaßen nur überflogen. Vor allem war ich auf der Suche nach den Antworten zu Ihren Fragen:
http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/?p=6043#comment-17486
Habe ich die Antworten übersehen, oder wurden keine gegeben?
Wir haben hier schon öfter über alle möglichen angeblichen Widersprüche diskutiert. Deshalb beschränke ich mich auf das Wichtigste.
Frage: Warum erstellen homöopathisch arbeitende Ärzte eine komplette konventionelle Diagnostik?
Antwort: Weil dem Patienten geholfen werden muss. Das erfolgt nicht mit Geistheilung, sondern mit schulmedizinischer Diagnostik. Danach kann erst eine Therapie mit dem Patienten beraten werden, die am besten geeignet ist seine Beschwerden oder Krankheit zu heilen oder zu lindern. Bei mir ist Homöopathie eine von mehreren Möglichkeiten.
Frage: Die Homöopathie kennt aber außer der verstimmten Lebenskraft und den Miasmen keine weitergehende Krankheitsursache?
Antwort: Was die Ursachen der Krankheiten sind ist bis heute auch in der Schulmedizin umstritten. Das gilt besonders für die großen Volkskrankheiten, Krebs, Diabetes usw. Es ist zwar bekannt, was sich im Körper ändert, nicht aber warum sich etwas krankhaft verändert. Das hat also nichts mit Homöopathie zu tun.
Kritik: Placebo-Kontrollgruppe bei den AMP: Das Auftreten von Prüfungssymptomen in der Placebogruppe ist ein ernstes Problem der Homöopathie. Hahnemann hat zu seiner Zeit nichts davon berichtet, obwohl er auch bereits Placebos verabreicht hat. Ich gehe bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, dass eine Verunreinigung der Placebogruppe als Ursache angesehen werden muss.
Kritik: In der Arzneimittelprüfung gibt es keine Prozedur oder Vorkehrung, mit der sichergestellt werden könnte, dass das berichtete Symptom auch tatsächlich von der Einnahme des Medikaments herrührt.
Die Kritik ist vollständig berechtigt. Auch die Prüfungssymptome nach Hahnemann enthalten Symptome, die von einer normalen von allein stattfindenden Reinigungsreaktion im Körper hervorgerufen werden können und auch durch Placebo getriggert werden können. Diese Symptome müssen bei einer sachgerechten Prüfung erkannt und eliminiert werden. Bisherige Versuchsanordnungen haben das nicht berücksichtigt.
Ich betone, dass ich hier nur meine eigene Meinung wieder gebe und nicht die Auffassung anderer homöopathischer Ärzte.